In der Nacht auf Sonntag haben mehrere hundert Demonstrierende im Zürcher Langstrassenquartier die Polizei angegriffen. Sieben Zürcher Stadtpolizisten wurden dabei verletzt, entlang der Route entstand grosser Sachschaden. Die Polizei hat 17 Personen festgenommen.
«Die Gewalt in der letzten Nacht war massiv und ist erschreckend. Die Angriffe auf Polizistinnen und Polizisten verurteile ich aufs Schärfste», sagt die Grünen-Stadträtin und Polizeivorsteherin Karin Rykart gegenüber «20 Minuten». Auch die Bereitschaft des Partyvolks an der Langstrasse, sich spontan mit den Angreifern zu verbünden, erschrecke sie.
«Die Polizei geht immer gegen Gewalt vor»
«Die Polizei geht immer gegen Gewalt vor – unabhängig davon, ob sie von links oder rechts kommt.» Trotzdem müsse die Polizei verhältnismässig handeln, sagt die Stadträtin. «Wenn vermummte Menschen zusammenstehen, ist ein hartes Durchgreifen womöglich nicht verhältnismässig.» Das Vorgehen entscheide der Einsatzleiter deshalb situativ vor Ort, sagt sie. Sicher sei jedoch, dass die Polizei immer gegen Gewalt vorgehe, «unabhängig davon, ob sie von links oder rechts kommt».
Wenig beeindruckt zeigt sich die Stadträtin von der Kritik des Stadtzürcher SVP-Vizepräsidenten Stephan Iten. Er ist der Meinung, dass Rykart mit der Situation «eindeutig überfordert» und nicht in der Lage ist, für die Sicherheit ihrer eigenen Angestellten, der Stadtbevölkerung oder der Gewerbler zu sorgen. «Ich nehme diese Kritik zur Kenntnis», sagt Rykart.
Eskalation am 1. Mai?
Besorgt zeigen sich einige Politikerinnen und Politiker darüber, wie sich die grosse Gewaltbereitschaft auf den 1. Mai auswirken könnte. «Mit der Welle von Gewaltdemos, die wir momentan erleben, droht die Situation zu eskalieren», sagt Camille Lothe, Präsidentin der SVP Stadt Zürich, zu «20 Minuten».