Die grosse Siegerin vom Wochenende ist die SVP. Sie legt in beiden Kantonen zu – sowohl in Luzern als auch in Genf um 3,4 Prozentpunkte.
Trendumkehr
Bis weit ins Jahr 2022 hinein sah es für die SVP in den kantonalen Wahlen düster aus. Doch seit Jahresbeginn konnte sie den Trend kehren – mit dem perfekten Timing zu Beginn des eidgenössischen Wahljahres. Schon bei den letzten Wahlen am 12. Februar in Zürich und Basel-Landschaft steigerte sie ihren Wähleranteil. Diesen Trend kann sie in Luzern und Genf nun verstärken.
Politpartei statt Protestpartei
Vor allem das Genfer Resultat ist bemerkenswert, weil im bürgerlichen Lager mit der neuen Bewegung «Freiheiten und soziale Sicherheit» von Pierre Maudet sogar neue Konkurrenz entstanden ist. Der SVP gelang es jedoch, sich in Genf neben der FDP als Wirtschaftspartei zu profilieren; sie wurde für die Wahlen von Wirtschaftsverbänden unterstützt. Damit korrigierte sie ein Stück weit ihr Image, eine Protestpartei zu sein.
Migration dominierend
Schweizweit profitiert die SVP derzeit davon, dass die Migration wieder stärker die Aktualität dominiert. Die Asylgesuche steigen seit 2022 stark an, hinzu kommen über 80’000 Flüchtlinge aus der Ukraine. Das bewirtschaftet die SVP, indem sie Ausländern etwa die Schuld für die wachsende Wohnungsnot gibt. Gut möglich, dass auch der neue SVP-Bundesrat Albert Rösti mit seinem Image als freundlicher Pragmatiker die SVP wählbarer gemacht hat.
Damit geht die Volkspartei mit einem sehr positiven Momentum in den nationalen Wahlkampf.