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01.04.2023
01.04.2023 23:20 Uhr

Kaufangebot für Linth24

Hans-Ulrich Stückling (links) und Hanspeter Lebrument wollen Linth24 und die Portal24-AG kaufen. Bild: Linth24 - Archiv
Eine Investorengruppe um den St.Galler Alt-Regierungsrat Hans-Ulrich Stöckling und den Bündner Verleger Hanspeter Lebrument will Linth24 von Bruno Hug übernehmen.

Das Webportal Linth24 und die damit verbundenen 17 weiteren Portale wie StGallen24, March24, Einsiedeln24, ZuerichOberand24, Wil24, Rheintal24 oder Zuerich24 wecken den Appetit von Investoren. Für die in der «Portal24 AG» zusammengeschlossenen Plattformen liegt ein Kaufangebot vor.

Konkret interessiert sich Hanspeter Lebrument dafür. Der Verleger der «SoMedia - Südostschweiz Medien» ist beeindruckt von den Onlineaktivitäten der X24-Plattformen, der dahintersteckenden modernen Technik und der rund 50 Redaktorinnen und Redaktoren, sowie Verkäufer, welche dafür arbeiten.

«Für die Südostschweiz Medien ist die Portal-24-Gruppe eine ideale Ergänzung zu unseren Print-, Radio- und TV-Aktivitäten», sagt Lebrument. Man sei sich im Verlagshaus in Chur bewusst, dass immer weniger Konsumenten bereit sind, ein teures Zeitungsabonnement zu zahlen. Hinzu komme, dass der Abonnent nur einmal pro Tag Informationen erhalte, während die Onlinemedien zeitnah und multimedial berichten.

Ausserdem, so Lebrument: «Mit Bruno Hug hatten wir - bis auf die leidige KESB-Sache - immer ein gutes Einvernehmen. Ich habe ihm schon einmal ein Medium abgekauft, die Obersee-Nachrichten.»

Zum gebotenen Preis will sich Lebrument nicht äussern. Auch Verleger Bruno Hug hält sich gegenüber der Redaktion bedeckt. Er ist zurzeit im Reisestress, denn er will im chinesischen Chongking mehr über den Landkäufer «Chongqing Fenshare Holding Co. Ltd.» erfahren, welche in Rapperswil ein grosses Landstück von der Stadt erworben hat.

Ebenfalls nicht voll aus der Reserve kommen will Hans-Ulrich Stöckling. Der langjährige Regierungsrat und Bildungsdirektor des Kantons St.Gallen mit Bundesratformat äussert sich nur staatspolitisch zu seinem Engagement. «Die Portal-24 Medien zeigen, wie man schnell und umfassend die Informationen aus den Gemeinden und vom Kanton an ein interessiertes Publikum bringen kann». Ein solche direkte Information der Bevölkerung sei «Demokratierelevant», sagt Stöckling. Aus diesem Grund ist er Teil der Gruppe, welche die Mehrheit der Portal24-AG übernehmen will. Ob Bruno Hug in diesem Konstrukt weiterhin eine Rolle spielen würde, sei noch nicht klar.

Ganz zugeknöpft reagierte Hans-Ulrich Stöckling allerdings auf eine journalistische Nachfrage: «Kann es sein, dass er sich engagiert, damit sein Sohn, der Rapperswiler Stadtpräsident Martin Stöckling aus dem publizistischen Sperrfeuer von Linth24 herauskommt?».

Kurz bevor er aufhängte, sagte Stöckling dazu lediglich: «Bezweifeln sie etwa mein staatspolitisches Engagement? Glauben Sie wirklich, ich würde so etwas für die Familie tun?»

Valentino Villa, Recherche-Desk Portal24