Wenn er nicht Liegenschaften betreut, im Rebberg werkelt, seine Aufgabe als Hüttenwart im Jugendhaus Stäfa wahrnimmt, mit seinen Sängerkollegen zusammensitzt oder Salami produziert, dann zeichnet Rochus Waldvogel. Anhand von Fotos malt er vorwiegend Gebäude, Landschaften und Tiere naturgetreu nach, und das mit seiner eigenen, speziellen Methode. «Ich setze zuerst eine ganze Reihe von Orientierungspunkten, ohne die ich nicht zeichnen könnte», erklärt der 62-jährige Hombrechtiker. Das könne manchmal bis zu zwei Stunden dauern. Erst danach entstehen seine Bilder, die mit ihrer Detailtreue und Feinheit die Betrachter begeistern. Entwickelt hat er diese Methode schon als Schulbub und wurde dabei von seinem Lehrer unterstützt und gefördert.
Zeichnen gegen die Schmerzen
Heute zeichnet Rochus allerdings nicht aus Leidenschaft. Der gelernte Confiseur hat sich vor einiger Zeit den Ischiasnerv so stark eingeklemmt, dass dieser richtiggehend gestaucht wurde. «Wenn ich nachts wegen der Rückenschmerzen erwache, stehe ich auf und zeichne. Das lenkt mich ab. Dann lege ich mich für ein paar Stunden aufs Sofa, bis ich wieder aufstehen muss.» Rochus hofft, dass seine Rückenschmerzen bald vorbei sind und er mit dem Zeichnen aufhören kann.
In den schlaflosen Nächten sind mittlerweile unzählige Zeichnungen entstanden. Viele davon stammen aus seiner Heimat Graubünden, aber auch aus der näheren Umgebung.