«Nägeli war eine ebenso vielseitige wie schillernde Persönlichkeit, welche das europäische Musikwesen des frühen 19. Jahrhunderts prägte», beschreibt der extra fürs Jubiläum gegründete Verein 250 Jahre Hans Georg Nägeli den Sängervater aus dem Zürcher Oberland. Grund genug, diesen Künstler mit verschiedenen Veranstaltungen im Jubiläumsjahr zu ehren.
Bildung durch und zur Musik
Hans Georg Nägeli (1773–1836) praktizierte und propagierte Musik nicht nur als autonome Kunst, sondern pflegte und beförderte auch eine soziale Praxis der Musik als Mittel der Menschenbildung. Hans Georg Nägeli gilt heute als Pionier und Wegbereiter kultureller Teilhabe und ist in diesem Sinne eine überaus moderne Person.
Kulturelle Teilhabe
Mit seiner musikalischen Leihbibliothek und einem Verlag (heute Musik Hug) förderte Hans Georg Nägeli die Hausmusik, die damals vorherrschende musikalische Praxis des aufkommenden Bürgertums. Er komponierte für Ensembles je nach Besetzung und Vorkenntnissen und ermöglichte damit das gemeinsame Musizieren im Sinne moderner kultureller Teilhabe.
Hans Georg Nägeli komponierte mehrstimmige Lieder für Laienchöre. Diese Chorlieder verbreiteten das gemeinschaftliche Singen ausserhalb der Kirche in der Schweiz und Europa.