Sizilien
In San Biagio Platani bauen Bürger des Ortes kunstvolle Bögen und Kuppeln aus Brot. Die Archi di Pasqua, Osterbögen, sind eine Tradition, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. Ein nationales Gericht darf in Italien an Ostern nicht fehlen. Einige Familien lieben die Torta Pasqualina, ein salziger Kuchen mit gekochten Eiern und Spinat, andere mögen lieber die traditionelle Ostertaube, die Colomba Pasquale, ein süsser Kuchen mit Hagelzucker und Mandeln.
Doch das ist nicht alles; vielerorts wird das Kirchenkreuz auf dem Rücken durch die Strassen gezogen. Meist findet dies in dunklen Gassen statt, um an den Leidensweg von Jesus zu erinnern. Am Todestag trauert man, dafür macht am Tag der Auferstehung einen fröhlichen Ausflug mit Picknick mit der Familie.
Polen
In Polen muss man an Ostern beim Spaziergang mit einer Überraschung rechnen. Am Smigus-dynus, dem Ostermontag, kann es durchaus passieren, dass man pitschnass wird. Gemäss einer tausendjährigen Tradition bewerfen sich Menschen jeden Alters gegenseitig mit Wasser. Der eigentliche Sinn dieser Tradition geht auf das 19. Jahrhundert zurück. Damals waren es nur die Männer, die ihre Auserwählte mit Wasser überschütteten. Blieb eine Frau verschont, so hieß es, bleibe sie für den Rest des Jahres unverheiratet. Doch dieser Brauch hat sich mit den Jahren gelockert, sodass heute auch Frauen zu Wasserkübeln und sonstigen Mitteln greifen und sich aktiv an der Wasserschlacht beteiligen. Doch insgeheim weiß jeder: Je hübscher eine Frau ist, desto eher steht ihr eine (ungewollte) Dusche bevor.
Bermudas
Hot Cross Buns sind süsse Brötchen gewürzt mit z.B. Nelken, Zimt, Muskatnuss und Korinthen oder Rosinen. Am Karfreitag werden sie zumeist verspeist. Der Aberglaube war früher, dass das Haus abbrennt, wenn man kein Brötchen isst. Heute kommen die fliegenden Drachen dazu, die die Menschen auf der ganzen Insel basteln in allerlei Kreationen.