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26.03.2023

Was bedeuten die blauen Punkte an den Bäumen?

Müssen die markierten Bäume auch bald daran glauben? Bild: ls.
Die Baumstrunke am Neumühlequai sind unübersehbar. Die blauen Markierungen an einigen Bäumen lassen weitere Baumfällungen vermuten. An der Berninastrasse in Oerlikon werden zudem die Weissdorn ersetzt.

Entlang dem Neumühlequai führt auf der Seite der Limmat ein beliebter Spazierweg. Einige Bäume säumen die stark befahrene Strasse. Es sind alte und neu gepflanzte Bäume zu sehen. Unübersehbar sind die Baumstrunke. Sechs Kastanienbäume am Neumühlequai mussten gemäss Grün Stadt Zürich kürzlich gefällt werden. Grund ist, dass diese alt waren. «Die Bäume waren altershalber teilweise abgestorben», ist dem öffentlichen Baumkataster zu entnehmen.

Nicht wenige Bäume am Neumühlequai wurden gefällt. Es waren mächtige Kastanien. Bild: Pia Meier

Blaue Markierungen am Stamm verschiedener Bäume lassen vermuten, dass weitere Bäume gefällt werden müssen. Dem ist aber nicht so. Die Markierungen stammen nicht von Grün Stadt Zürich. «Es kommt manchmal vor, dass Bäume mit irgendwelchen Symbolen gekennzeichnet werden. Uns ist nicht bekannt von wem.»

Nistkästen wegen Motte

Auffallend sind auch die Nistkästen an verschiedenen Bäumen. Grund dafür ist der Kleinschmetterling (Cameraria ohridella). Gegen die Rosskastanienminiermotte helfen die Entsorgung des Falllaubes und die Förderung von Nützlingen. Diese Massnahmen mindern den Befallsdruck durch diese Motte. Kohl- und Blaumeisen gelten als natürliche Feinde der Rosskastanien-Miniermotte. Im Rahmen eines wissenschaftlich begleiteten Versuchs wurden 2018 an Sihl- und Neumühlequai 39 Nistkästen für die beiden Meisenarten aufgehängt. «Mit Erfolg», betont Grün Stadt Zürich: «Nur ein Jahr später waren fast drei Viertel der Nistkästen bewohnt und es gab 16 erfolgreiche Bruten.» Die Meisen würden den Befall der Bäume durch die Rosskastanien-Miniermotten mindern, was zu einer Verringerung des Blattbefalls führe.

Weissdorn wird ersetzt

Auch in Oerlikon sorgen Baumfällungen für Emotionen. Anwohnende der Berninastrasse meldeten, dass dort erst kürzlich gepflanzte Bäume gefällt worden seien. Grün Stadt Zürich verneint: «Es gibt gemäss Liste keine Bäume, die erst kürzlich gepflanzt wurden und jetzt ersetzt werden.» Zu den drei Crataegus (Weissdorn), die gefällt wurden, sagt Grün Stadt Zürich, dass diese etappenweise an der Berninastrasse ersetzt werden. «Die Bäume sind nicht mehr vital und haben deswegen auch keinen Zuwachs mehr.» Und weiter: «Zusätzlich werden die Crataegus nach ihrem Blattaustrieb im Mai/Juni jeweils von einem Blattpilz befallen.» Die gefällten Crateagus würden im Herbst durch Magnolien ersetzt. Zudem mussten an der Berninastrasse gemäss Baum-Kataster eine Japanische Blütenkirsche und ein Tulpenbaum altershalber gefällt werden.

Pia Meier / Goldküste24