Ende April nimmt die 3. Gubriströhre ihren Betrieb auf. Die Arbeiten sind mehr oder weniger abgeschlossen, wie die lokalen Vertreter des Bundesamtes für Verkehr ASTRA am Mittwoch vor den Medien bekanntgaben. Was noch fehlt, sind die korrekten Markierungen auf der Fahrbahn vor dem Tunnel und die Signalisationsschilder, die in der nächsten Woche folgen.
Zehn Minuten auf sich alleine gestellt
Offensichtlich funktionieren die Sicherheits- und Lüftungseinrichtungen. Ein supponierter Autobrand mit viel (weissem) Rauch lief recht glimpflich ab. Schon nach wenigen Minuten sprangen automatisch die Lüftungen an, und die Vollbeleuchtung im Tunnel schaltete sich dank den zahlreichen Detektoren ebenfalls von selbst ein. Eindrücklich war aber, wie schnell sich in einem Tunnel Rauch bildet, der das Sehen fast verunmöglicht. Roger Meier, der Oberbauleiter des 500-Millionen-Projekts, erläuterte anschaulich, dass die Fahrzeuglenkenden in der Regel in den ersten zehn Minuten nach einem Unfall auf sich alleine gestellt sind. Am Morgen und am Abend könnten das gut und gerne 1500 Menschen sein, die im Tunnel betroffen seien. «Die Selbstrettung ist nötig und wichtig» so Meier. Sprich, Rotlichter beachten, aus den Fahrzeugen steigen, Schlüssel stecken lassen und die vielen Fluchtwege benutzen.
Ein Volksfest am 15. April
Die 3. Röhre Gubristtunnel wird am Samstag, 15. April, für alle geöffnet. Das Tunnelfest findet von 10 bis 22 Uhr statt. Auf den beiden Portalseiten in Regensdorf und Weiningen gibt es Informations- und Verpflegungsangebote.
Aufgezeigt werden die Projektmeilensteine während den rund sechseinhalb Jahren Bauzeit mit Fokus auf dem Bauwerk und den beteiligten Personen. Die Ereignisdienstfahrzeuge mit der Polizei, Feuerwehr, Sanität und der Gebietseinheit sind ebenso vor Ort und zeigen in einem Showtunnel auf, was in einem Ereignisfall passiert. Für das Fahrerlebnis durch den neuen, 3,4 Kilometer langen Tunnel stehen Fahrräder zum Ausleihen sowie ein «Bummel-Zug» zur Verfügung.
Für das kulinarische Wohl sorgen Foodtrucks mit abwechslungsreichen Köstlichkeiten. An beiden Tunneleingängen befinden sich neben den Essensständen auch Sitzmöglichkeiten. Vom Bahnhof Affoltern aus verkehren Sonderbusse.
Gebaut wird bis 2027
Einziger Wehrmutstropfen: Alle sieben Autospuren werden erst ab 2027 benutzbar sein. Nach der Eröffnung der dritten Gubriströhre werden nacheinander die beiden alten Röhren 1 und 2 saniert. Sprich, jetzt sind es vier Spuren, aber April fünf Spuren und ab 2027 dann sieben Fahrbahnen.