Am Vorabend des Weltfrauentags am 8. März würdigte Stadtpräsidentin Corine Mauch ihre grossen und vielfältigen Verdienste mit der Ehrenmedaille «Stadttaler».
Am Vorabend des Frauentags (8. März) würdigte Stadtpräsidentin Corine Mauch die grossen Verdienste von Elisabeth Joris (77) für die Erforschung der Frauen- und Geschlechtergeschichte und für das Sichtbarmachen von Frauenarbeit in ganz unterschiedlichen Formen sowie ihr feministisches und gesellschaftspolitisches Engagement beispielsweise für Sans-Papiers-Hausarbeiterinnen.
Als Historikerin beschäftigt sich Elisabeth Joris seit Beginn mit verschiedensten Facetten der Frauenarbeit und der Frauenbewegung. 1986 gab sie zusammen mit Heidi Witzig eines der grundlegendsten Werke über die Frauen in der Schweiz heraus, das bis heute ein Standardwerk geblieben ist: «Frauengeschichte(n). Dokumente aus zwei Jahrhunderten zur Situation der Frauen in der Schweiz». Die Quellensammlung zur Erwerbstätigkeit von Frauen, zu Familien und Frauenorganisationen ist zuletzt 2021 in ergänzter fünfter Auflage in Zusammenarbeit mit Anja Suter erschienen.
«Damit der Laden läuft»
Vor einigen Jahren engagierte sich Joris für die Kampagne «Keine Hausarbeiterin ist illegal!». Im Jahr 2019 hat sie zusammen mit der Juristin Rita Schmid das Buch «Damit der Laden läuft» herausgegeben. Das Buch beleuchtet den Detailhandel, der in Bezug auf Arbeitsplätze und Wirtschaftsleistung zu den wichtigsten Sektoren der Schweiz gehört. Joris und ihre Mitautorin betrachten kritisch die Arbeitsbedingungen in dieser Branche, in der mehrheitlich Frauen beschäftigt sind.
Elisabeth Joris ist in Visp aufgewachsen und lebt und arbeitet seit 1966 in der Stadt Zürich. Bevor sie an der Universität Zürich Geschichte und französische Literatur studierte, machte sie die Handelsschule und erlangte das Sekundarlehrerinnendiplom. Sie hat 2010 an der Universität Zürich promoviert und erhielt 2020 ein Ehrendoktorat der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich.