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Lifestyle
16.03.2023

Warum bunte Eier an Ostern?

Das Ei gilt als Symbol der Fruchtbarkeit, also für neues Leben und Wiedergeburt. (Symbolbild) Bild: pixabay
An Ostern leuchte uns aus jeder Ecke bunte Eier entgegen. Doch warum werden die Eier farbig angemalt? Sieht es einfach schön aus oder steckt etwas anderes dahinter?

Hinter der Schale des Eis verbirgt sich neues Leben. Es ist Zeichen für Fruchtbarkeit, neues Leben und Wiedergeburt. Man findet es in vielen Kulturen.

Im alten Ägypten wurde das Ei als Ursprung der Welt verehrt. In Griechenland und Rom wurden im Frühjahr zur Feier der Tag- und Nachtgleiche bunte Eier aufgehängt und verschenkt.

Die Tag- und Nachtgleiche war Beginn des neuen Jahres und das Ei das Symbol des Neubeginns. Eier wurden auch als Grabbeigabe genutzt, um den Verstorbenen eine Auferstehung zu ermöglichen.

Die Hühner legten weiter Eier

Das Christentum hat die uralte Symbolik des Eis zu Eigen gemacht. Das Küken, das frisch aus dem Ei schlüpft, erinnert an die Auferstehung von Jesus Christus am Ostersonntag. Somit wurde das Ei für die Christen wichtiger Bestandteil des Osterfestes.

Im Mittelalter wurden die Eier rot eingefärbt. Die rote Farbe sollte an das vergossene Blut und somit an den Opfertod von Jesus Christus am Kreuz erinnern. Viel später wurden die Eier auch in anderen Farben angemalt.

Vom Aschermittwoch bis zum Karfreitag, der Kreuzigung Jesu, wurde eine strenge Fastenzeit eingehalten. Während dieser Periode durfte man keine Eier essen, da sie, wie Fleisch auch, unter das Abstinenzgebot fielen. Doch die Hühner hat das natürlich wenig beeindruckt: Sie legten eifrig weiter ihre Eier.

Farbige Eier gut auffindbar

Alle Eier der letzten Fastenwoche – der sogenannten Karwoche – wurden gesammelt und aufbewahrt. Da es im Mittelalter keinen Kühlschrank gab, kochte man sie, um sie länger haltbar zu machen. Damit die aufbewahrten, alten Eier nicht verwechselt werden konnten, färbte man sie rot. Die Eier, die in der Karwoche gelegt wurden, galten als besonders heilig.

Nach 40 Tagen Fasten durfte man endlich wieder Eier essen. Die heiligen Karwochen-Eier wurden zuerst geweiht, dann verschenkt und verzehrt.

Bis heute werden die Eier gefärbt, oder die Schokoladeneier in buntes Papier gehüllt. Das hat den Vorteil, dass man die versteckten Eier besser findet.

Ostereier als Zahlungsmittel für den Mietzins. Bild: pixabay

Wichtiges Zahlungsmittel

Eier waren im Mittelalter nicht nur ein wichtiges Nahrungsmittel, sondern auch eine Währungsform. Für den Mietzins konnte man dem Lehnherren Eier und Getreide vorbeibringen. Der Abgabetermin der Zinseier war kurz vor Ostern, weil durch die Fastenzeit so viele Eier überschüssig waren, war das naheliegend.

Patricia Rutz, Goldküste24