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16.03.2023

Ihre Illustration ziert eine Briefmarke

Brigitta Garcia López mit ihrem siebenmonatigen Bichon Frisé Willy: «Ich hoffe sehr, dass die Bevölkerung Freude an der von mir gestalteten Briefmarke hat.» Bild: Pascal Turin
Das Landesmuseum Zürich wurde vor 125 Jahren eröffnet und die Post feiert das Jubiläum mit einer Sondermarke. Gestaltet hat sie Brigitta Garcia López. Die seit 22 Jahren selbstständige Illustratorin liebt ihren Job, auch wenn die Arbeit manchmal einsam ist.

Pascal Turin

4 Rappen kosteten lokale Sendungen und 6 Rappen Zustellungen im übrigen Kantonsgebiet: Als im März 1843 in Zürich die ersten Briefmarken erschienen, existierte weder die heutige Schweiz noch stand das Landesmuseum. Erst mit der Gründung des Bundesstaates 1848 wurde das Postwesen zur eidgenössischen Aufgabe und es reifte langsam die Idee einer nationalen kulturgeschichtlichen Sammlung.

«Nach einer Übergangsphase von rund zwei Jahren klebten schliesslich 1850 die ersten nationalen Briefmarken auf den Couverts, die kreuz und quer durchs Land geschickt wurden», heisst es dazu auf dem Blog des Schweizerischen Nationalmuseums, zu dem das Landesmuseum gehört. Letzteres wurde 1898 eröffnet – vor 125 Jahren.

Sie hat Alt und Neu verbunden

Zur Feier des Jubiläums hat die Post eine Sonderbriefmarke herausgegeben. Gestaltet wurde sie von der Wollishoferin Brigitta Garcia López. Sie arbeitet schon seit 22 Jahren als freischaffende Illustratorin und hat auf ihrer Briefmarke die architektonische Geschichte des Landesmuseums künstlerisch dargestellt.

«Die Aufgabenstellung lautete, Alt und Neu zusammenzubringen», erzählt Brigitta Garcia López. Auf der Briefmarke ist im Vordergrund der Platzspitzpark sowie der 2016 eingeweihte Neubau des Architekturbüros Christ und Gantenbein zu sehen. Im Hintergrund ragt der burgähnliche Bau des Archi­tekten Gustav Gull von 1898 in die Höhe. Ein fast kitschig anmutender bewölkter Himmel gibt dem kleinen Kunstwerk einen comicartigen Anstrich. «Ich hoffe, dass die Briefmarke den Menschen genauso gut gefällt wie mir.»

Die Zürcherin zeichnet ihre Bilder digital mithilfe eines Grafiktablets in ihrem Atelier in der Genossenschaftssiedlung Neubühl. Regelmässig zu sehen sind ihre Illustrationen in der «Handelszeitung». Dort vermittelt die Grafikerin inhaltlich abstrakte Managementthemen auf eine anschauliche Art und Weise. «Das ist eine grosse Herausforderung, sie macht aber sehr viel Spass», erzählt die 56-Jährige. Vor allem sei die Zusammenarbeit mit der Redaktion toll. Das gefalle ihr darum besonders gut, weil der Job als Illustratorin oft einsam sei. «Man arbeitet viel allein», so Garcia López. Zum Ausgleich und um mehr unter Menschen zu sein, hat sie früher für das Stadtzürcher Begabtenförderungsprogramm Universikum Comickurse gegeben. «Das war eine tolle Zeit», erinnert sie sich. Insgesamt zwölf ihrer Schülerinnen und Schüler wurden während dieser Zeit an den Wettbewerben des renommierten Luzerner Comicfestivals Fumetto ausgezeichnet.

Als ihren grössten Erfolg darf man allerdings das Kinderbuch «Flieg, Flengel flieg!» bezeichnen. Protagonist ist der aus der Modelliermasse Plastilin geknetete Engel mit dem Namen Flengel. Das Buch um den Winzling wurde unter anderem ins Französische und Englische übersetzt.

Übrigens: Die von Garcia López gestaltete Briefmarke wird laut dem Briefmarkenmagazin «Die Lupe» in die Sammlung des Schweizerischen Nationalmuseums aufgenommen. Sie soll so für die Nachwelt erhalten bleiben.

Pascal Turin / Goldküste24