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Kanton
06.03.2023

Zürcher Stimmvolk soll Auslagerungen am Unispital verhindern können

Der Kantonsrat will weitere Missstände am Universitätsspital verhindern. Neu soll das Volk bei Auslagerungen das Referendum ergreifen können. (Archivbild) Bild: KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER
Der Zürcher Kantonsrat will weitere Skandale am Universitätsspital (USZ) verhindern: Fast drei Jahre, nachdem das USZ wegen Missständen in die Kritik geriet, hat der Kantonsrat am Montag nun eine ganze Reihe von Veränderungen beschlossen. Ein wichtiger Punkt ist, dass das Volk bei Auslagerungen mitreden kann.

Neu sollen Auslagerungen einzelner Spitalabteilungen dem fakultativen Referendum unterstellt werden, zumindest wenn der Umfang mehr als vier Millionen Franken beträgt. Dies hat das Parlament in erster Lesung mit 100 zu 67 Stimmen beschlossen.

Sollte das USZ also beispielsweise dereinst den Reinigungsdienst, die Physiotherapie oder die Gastronomie an private Unternehmen auslagern wollen, könnte aus dem Volk das Referendum dagegen ergriffen werden. Dann hätte das Volk das letzte Wort.

Rickli: "Ein Misstrauensvotum"

Die Bürgerlichen - mit Ausnahme der SVP - waren gegen diese Einschränkung der unternehmerischen Freiheit. Jörg Kündig (FDP, Gossau) forderte, dass dieser Passus wieder gestrichen wird. "Sonst werden wir bei der zweiten Lesung eine Rückweisung beantragen."

Auch Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (SVP) war gegen diese Referendums-Klausel ab einem Betrag von vier Millionen. Das komme einem Misstrauensvotum gegenüber dem USZ gleich. Die zweite Lesung der USZ-Gesetzesänderungen findet in etwa vier Wochen statt.

Keystone-SDA