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Leserbrief
Magazin
24.02.2023

Eine Geschichte zur Waffenauslieferung

Wachen wir endlich auf? Bild: Goldküste24
Ich vergleiche mal die Situation, denn man kann kaum zuschauen, mit einem Sandkastenspiel. Rubi ist im Sandhaufen der Stärkere, Ubi fragt seine Mutter um Hilfe, der Vater zahlt, da er solidarisch sein möchte.

Der zweijährige Ubi und der zehnjährige Rubi sind sich im Sandkasten in die Haare geraten. Ubi hat dem Rubi zwei seiner Sandschlösser kaputt gemacht, worauf Rubi seinem Bruder Ubi die Plastikschaufel auf den Kopf haut, was dieser wiederum ganz frech mit einer Schaufel Sand ins Gesicht quittiert. Nun geht’s erst recht los. Rubi weiss natürlich insgeheim, dass er wesentlich stärker als Ubi ist und setzt darum nicht seine volle Kraft ein, statt dem grossen Hammer, der da neben dem Sandkasten liegt, nimmt er weiterhin die Plastikschaufel als Waffe.

Und was macht die liebe Mutter? Zuerst ist sie überrascht, denn Sie hat die vorherigen Diskussionen um die Schlösser nicht ernstgenommen. Aber dann denkt sie, sie müsse solidarisch mit dem kleineren Sohn sein, sieht, dass neben dem Sandkasten auch noch Sand hat und gibt ihm eine Hand voll davon, damit er weiter Sand werfen kann. Das wiederum erzürnt ganz überraschend den grossen Jungen, der nun etwas mehr Kraft anwendet, denn der Sand in den Augen brennt.

Der kleine Ubi verlangt von seiner Mutter noch mehr Sand, damit er sich wehren kann, aber sie hat keinen mehr. Da kommt Ihr in den Sinn, dass die Amis so gerne Sand liefern würden.

Sie bestellt eine ganze Ladung Sand, der mit schweren Panzerschiffen über das Meer und dann mit stinkenden Lastwagen zu Ihr gefahren wird. Sie denkt, der Vater zahlt das schon. Als der Vater die Rechnung erhält, fragt er sich, was das soll, und ob das das richtige Vorgehen ist, aber er hat auch keine bessere Idee und macht die Faust im Sack.

Man muss solidarisch sein. Neutral sein, geht nicht, logisch, hier muss man solidarisch sein mit dem kleinen Knirps, denn sonst stampft ihn der grössere Bub vollkommen in den Boden rein, und das will die Mutter nicht zulassen, deshalb beraten nun auch die Schweizer, eine Ladung Sand zu liefern aus Solidarität, natürlich auch aus Solidarität mit der Sandindustrie, denn diese jammert schon lange, keine rechten Aufträge mehr zu haben.

Wachen wir auf?  

Josef Dobler, Bubikon