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Schweiz
20.02.2023

JUSO provozieren im Wahlkampf

Der Post löst viele Reaktionen aus. Bild: Instagram/JUSO
Alle Ständeratskandidatinnen sind unwählbar, ausser die Linke Barbara Gysi. Das behaupten die Jungsozialisten (JUSO) St.Gallen auf sozialen Netzwerken und löst damit Proteste aus.

Der Kampf um Paul Rechsteiners Sitz im Ständerat geht in die heisse Phase: Statt aber nur Werbung für die eigene Favoritin Barbara Gysi zu machen, betreiben die St.Galler Jungsozialisten Anti-Reklame für die Kandidatinnen Franziska Ryser, Susanne Vincenz-Stauffacher und Esther Friedli. 

In einem Post auf Instagram heisst es beispielsweise, dass Ryser für Aufmerksamkeit auch mit Rechten zusammen wohnen würde und die Nazi-Verbindungen ihres «WG-Kumpels» (damit ist Mike Egger gemeint) egal seien. Esther Friedli sei heuchlerisch, rassistisch, fremdenfeindlich, verlogen und gefährlich – und Vincenz-Stauffacher bezeichne sich als feministisch, wolle aber, Frauen länger arbeiten lassen.

In einer Medienmitteilung doppelten die Linken nach und erklärten ausführlicher, warum alle ausser Barbara Gysi unwählbar seien. Der Post löst viele Reaktionen aus: So kommentieren einige User, dass sie nicht verstehen, weshalb es diese Mobilisierung gegen die Frauen brauche. Ein anderer kommentiert: «Franziska Rysers Parteigeschlossenheit mit den Grünen ist 99.4%. Also nur weil sie mit einem SVPler in einer Wohnung lebt ist sie unwählbar?»

JFSG fordern Stellungnahmen

Die Jungfreisinnigen des Kantons St.Gallen finden noch deutlichere Worte und fordern eine Klarstellung von Barbara Gysi. «Das Schweizer Politiksystem beruht auf gegenseitigem Respekt sowie dem Akzeptieren unterschiedlicher Meinungen. Nur so können in einem Konkordanz-System nachhaltige Lösungen zum Wohl der Schweizer Bevölkerung gefunden werden», heisst es am Freitagmorgen in einer Medienmitteilung.

Zudem falle auf, dass die Präsidentin der JUSO St.Gallen, Anna Miotto, beruflich beim Kampa Kollektiv engagiert ist. Dieses führe regelmässig Kampagnen für die SP Kanton St.Gallen. Gemäss Instagram-Beiträgen organisiert das Kampa Kollektiv auch die Ständerats-Kampagne für Barbara Gysi. Folglich könne die Medienmitteilung der JUSO auch nicht nur als reine Stimmungsmache einer Jungpartei eingeordnet werden.

Die JFSG fordern Barbara Gysi deshalb auf, sich klar von diesem Politikstil sowie ihrer Jungpartei zu distanzieren. «Alles andere wäre einer Politikerin, die den Kanton St.Gallen und dessen Bevölkerung auf nationaler Ebene vertreten soll, unwürdig.»

Bei Trump abgeschaut?

Der Politikstil der JUSO ähne immer mehr dem vieldiskutierten «Trumpismus»: ein schriller Kommunikationsstil, persönliche Angriffe gegen andere Kandidatinnen sowie haltlose Unterstellungen, wie sie in den amerikanischen Wahlkämpfen seit Donald Trump üblich sind.

Die JFSG stellen erstaunt fest, dass gerade die JUSO, welche sich immer als Gegnerin von Donald Trump und seiner Politik geäussert hat, nun genau die gleichen politischen Stilmittel verwendet wie besagter Ex-Präsident. Die JFSG empfehlen den JUSO dringend, ihre eigene politische Tätigkeit zu überdenken.

Sie sind felsenfest davon überzeugt, dass Susanne Vincenz-Stauffacher die richtige Person für den freien St.Galler Ständeratssitz ist. Ideologische Scheuklappen sowie die Verweigerung des Diskurses mit politisch Andersdenkenden bringen unseren Kanton und seine Bevölkerung nicht weiter. 

stgallen24/rheintal24/goldküste24