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Schweiz/Ausland
19.02.2023

Freiheitstrychler auf Abwegen

Schweizer Freiheitstrychler schwenken in München ihre Glocken in den Reihen der NATO-Gegner. Bild: @Tzerberus1
Während sich die Ukrainer gegen den Überfall von Putins Truppen wehren, schwenkten in München die Schweizer «Freiheitstrychler» die Glocken für Russland.

Bei der Sicherheitskonferenz in München kamen in diesen Tagen 40 Staats- und Regierungschefs zusammen und berieten, welche Hilfe die Ukraine gegen die russischen Invasoren benötigt.

Gestern brandmarkte die US-Vizepräsidentin Kamala Harris Putins Russland erstmals als «Kriegsverbrecher». Die EU-Chefin Ursula von der Leyen und der britische Premierminister Rishi Sunak forderten eine «Verdoppelung» der militärischen und wirtschaftlichen Hilfe für die Ukraine.

Neo-Nazis, Linke und Corona-Skeptiker

Derweil fanden in der Stadt München mehr als ein Dutzend Kundgebungen und Demonstrationen statt.

Die Unterstützer der Ukraine besammelten sich auf dem Odeonplatz.

Verschiedene Umzüge gegen die NATO und für die Unterstützung von Russland gab es von der «Linken», den «Friedensaktivisten», den Neonazis und der AfD.

Auch Corona-Kritiker reihten sich in die Proteste gegen die NATO ein. Die Süddeutsche Zeitung nannte dies eine «schwierige Gemengenlage».

Freiheitstrychler als NATO-Gegner

Mitten in den Anti-NATO-Umzügen dabei waren die «Freiheitstrychler» aus der Schweiz. Sie schwenkten geschulterte Kuhglocken und trugen T-Shirts mit Russland-Aufklebern. «Ich bin nicht mit Russland im Krieg» hiess es da.

Video auf Twitter: https://twitter.com/i/status/1626914554625024001

Das Video mit ihrem Aufmarsch wurde via Twitter verbreitet und bisher 44'000 Mal angeschaut.

Die Kommentare über den Schweizer Auftritt reichten von Spott bis Unverständnis: «Von wegen die Schweizer sind neutral in diesem Konflikt, die terrorisieren die deutsche Zivilbevölkerung mit Lärm!!» oder «Das blechern-hohle Geräusch passt irgendwie...».

«Keine Toleranz für Hass und Hetze»

Und ein Heinz Madsen schrieb deutlich: «Ich bin überzeugter Pazifist und gegen Waffenlieferungen. Ich bin für Diplomatie, Verhandlungen und Frieden. Aber ich würde niemals zusammen mit Corona Leugnern, Querdenkern, Holocaustleugnern, Reichsbürgern und Nazis demonstrieren. Es darf keine Toleranz für Hass und Hetze geben.»

Mario Aldrovandi, Linth24 / Goldküste24