Wer amerikanische Actionstreifen in Originalfassung schaut, kennt die Szene auswendig: «Call 911!», schreit früher oder später irgendjemand hysterisch, wenn es losgeht mit der Katastrophe. Beim Notruf 911 laufen in den USA alle Blaulicht-Fäden zusammen. Die Zentralisten schicken je nach Alarm Polizeipatrouillen los, Ambulanzen oder die Feuerwehr. Sei es wegen der Kinofilme oder amerikanischen Touristen – der Telefon-Notruf 911 funktioniert auch bei uns, wie der Schwyzer Polizeisprecher Florian Grossmann bestätigt. 911er-Anrufe werden umgeleitet auf den europäischen Notruf 112, der in unserer Region wiederum auf der Einsatzzentrale der Kapo in Schwyz landet.
Vor allem für Personen aus dem Ausland
Der Euro-Notruf 112 ist in der Schweiz ergänzend zu den klassischen Notfallnummern 117 für Polizei, 118 für Feuerwehr und 144 für Sanität in Betrieb. Ein Service vor allem für Personen aus dem Ausland, die allenfalls nicht mit den typischen Schweizer Blaulicht-Nummern vertraut sind.
«Auf der Zentrale ist nicht ersichtlich, ob jemand die Nummer 911 oder 112 anruft», so Grossmann. Generell fällt indes auf, dass auf der Polizeizentrale das Telefon öfter und öfter klingelt. Während die Anrufe auf die Polizeinummer 117 in den letzten Jahren nur moderat angestiegen sind (14 447 im Jahr 2017, 15 747 im Jahr 2021), registrierte die Kantonspolizei Schwyz einen markanten Anstieg bei Alarmmeldungen auf die Notfallnummer112 (5785 im Jahr 2017, 10 160 im Jahr 2021). Mehr Notrufe bedeuten zwangsläufig auch einen Mehraufwand für die Polizei, insbesondere auf der Zentrale. Die neusten Zahlen aus dem vergangenen Jahr wird die Kantonspolizei Ende März im Rahmen ihrer Jahresstatistik 2022 bekannt geben.