Martin Sturzenegger, Sie arbeiteten im GZ Wollishofen und im GZ Schindlergut, und Sie leiteten das GZ Höngg und dann das GZ Hottingen. Diese Tour d’horizon ist schon speziell, oder?
Ja ich bin wohl der Einzige, der das so gemacht hat. Ich wollte immer wieder etwas Neues kennenlernen. Und vor dem GZ Wollishofen war ich übrigens sieben Jahre im Jugendtreff Schwamendingen.
Das GZ Hottingen hat zwei Standorte. Einen an der Gemeindestrasse und einen an der Klosbachstrasse. Braucht es das tatsächlich?
Ja, das Bedürfnis ist geklärt. Es gibt in Hottingen sehr viele Kinder und Jugendliche, Zudem ist das Publikum im GZ sehr international und kommt aus der ganzen Stadt zu uns.
Hottingen ist aber generell ein ruhiges Quartier, oder?
Ja, wenn man Party machen will, geht man an den See.
Was ist sonst noch speziell in Hottingen?
Wir haben extrem wenig Vandalismus im Vergleich zu anderen Quartieren. Zudem gibt es hier viele Menschen, die freiwillig tätig sein möchten.
Was ist speziell am GZ Hottingen?
Wir haben einen historischen Saal. Er wird für Veranstaltungen, Feste und vieles mehr genutzt. Das Haus hat einen speziellen Charakter. Im Kontrast dazu steht die Turnhalle an der Klosbachstrasse 118, die als Indoorspielplatz bei Eltern und Kinder sehr beliebt ist.
Aber Sie haben keinen Aussenraum.
Tatsächlich bedauern wir das, denn wenn wir etwas auf dem Platz machen wollen, müssen wir immer das Prozedere mit Bewilligungen etc. durchmachen. Das hat auch zur Folge, dass das GZ Hottingen im Winter seine Hochsaison hat, das gilt vor allem für die Klosbachstrasse.
Wenn Sie sich an die Zeit vor sieben Jahren, als Sie hier anfingen, erinnern, was war anders?
Wir hatten extrem wenig Geld. So konnten wir kaum etwas Neues auf die Beine stellen.
Und heute?
Es ist besser. Mit dem Wegzug des Kreisbüro 7 bekamen wir einen neuen zusätzlichen Raum und ein angepasstes Budget. Wir hatten vorher insgesamt 150 Stellenprozente, jetzt sind es, mit Hausdienst und Sekretariat, 240 Stellenprozente. So können wir neue Angebote und auch neue Kurse anbieten.
Was haben Sie sonst noch auf die Beine gestellt?
Die Quartierbar, die zwei bis dreimal pro Jahr stattfindet. Im vergangenen Jahr wurden zudem szenische Führungen durchgeführt. Es gibt neu ein Werkatelier für Schulkinder. Und nicht zuletzt stehen Flohmarkt und Hol- und Bringtage auf dem Programm. Schön wäre es, wenn es auf dem Platz eine fixe Infrastruktur geben würde. In Zukunft wollen wir uns vermehrt dem Thema Wiederverwertung annehmen.
Jetzt gehen Sie in Pension, was liegt Ihnen noch am Herzen?
Ich habe die Arbeit extrem gerne gemacht. Es war eine erfolgreiche Zeit. Und als ich anfing, wurde ich gut empfangen und habe mich aufgehoben gefühlt, vor allem vom Quartierverein.
Was machen Sie ab 1. März?
Ich gehe mal auf eine längere Auslandreise. Danach schaue ich weiter
Wer ist Ihr Nachfolger?
Remo Blumenthal. Er arbeitet zurzeit bei der Integrationsförderung der Stadt Zürich.