Sieht man die der Stadt gehörende Uhr, kann man dem Umstand, dass sie phasenweise «nicht mehr richtig tickt», durchaus Humor abringen. Kirchen- und Bahnhofsuhren sind funkgesteuert. Wer aber steuert die Uhr am Stadthofplatz? Sie ist zwar wieder geflickt, aber war sie in den letzten Wochen ein Mahnmal für die vielen Klippen, die Rapperswil-Jona umschiffen muss?
In Rapperswil tickt's nicht mehr richtig

Biergarten. Schlossumbau, Badi Lido, Sportstättenplanung, Rauchschwaden auslösende ZSC-Fans, Unort Jona, Jugendbanden, ein heimatloses neues BWZ und jetzt noch das Stadtparlament - wo sich der Stadtrat auf einen Start-Ziel-Sieg freute, der nun doch noch ins Wanken gerät .
Die Stadt könnte untergehen
Jedoch: Sorgen muss man sich in dieser Stadt keine mehr machen. Erstens kommt jetzt dann die Fasnacht und damit der Schübeldonnschtig und das Eis-Zwei-Geissebei. Zweitens haben die Uhren dieser Stadt vielleicht ohnehin bald keine Bedeutung mehr. Immerhin prognostizierte FDP-Präsident Christian Meier an der Informations-Veranstaltung des Ja-Komitees am Montag: «Wenn wir das Parlament nicht einführen, könnten wir untergehen.»
Je nach Sichtweise: 5 vor 12 oder 5 nach 12
In dieser Stadt wird man also am kommenden 12. März, wenn die Gemeindeordnung angenommen oder abgelehnt wurde, dann auch ohne Uhr wissen, ob Rapperswil-Jona um 5 vor 12 noch die von den Parteien erwartete Kurve gekriegt hat; oder bei einem Nein schlicht und einfach untergeht.
Bei diesen apokalyptischen Prognosen ist es wohl das Gescheiteste, einfach mal zuerst die Fasnacht zu feiern.