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Zollikon
06.02.2023
06.02.2023 11:45 Uhr

Der Käufer der Biokette ist bekannt

Auch immaterielle Werte standen zur Übernahme. (Symbolbild) Bild: Goldküste24
Doch gibt Michael Caluori keine konkrete Angaben bekannt. Bis am Freitag konnten Interessenten Kaufangebote einreichen. Sie mussten angeben, welche Filiale sie übernehmen möchten.

Wie die Zürichsee-Zeitung berichtet, strebt Michael Caluori einen Gesamtverkauf an. Mehrere Menschen können aber auch verschiedene Teile des Unternehmens erwerben. Die Gesamtforderung fällt tiefer aus, wenn die Mietarbeitenden samt Mietverträge übernommen werden. Im Gesamten haben 300 Mitarbeitende den Job verloren.

Nach der ersten Bieterrunde prüft die Mobile Equipe+ die Angebote und vergleicht sie. Gläubiger erhalten die Möglichkeit, ein höheres Gebot abzugeben. Ziel ist es laut Michael Caluori, bis Ende Februar die Verkäufe zu vollziehen.

An den Filialen der Reformhaus-Kette Müller gibt es reges Interesse. Zahlreiche Anfragen sind eingetroffen. Wie viele eingegangen sind, gibt Caluori nicht bekannt.

Ein interessierter Käufer für Zollikon

Der 24-jährige Aaron Ruckstuhl war stellvertretender Filialleiter des Zolliker Ladens. Ruckstuhl hat seine Lehre in der Meilener Filiale der Reformkette gemacht. Er hat sich die Situation in Zollikon mit einem erfahrenen Treuhänder angeschaut. Man sei zum Schluss gekommen, dass ein Neustart möglich sei.

Die Scheune an der Alten Landstrasse 92 steht unter Heimatschutz. Sie gehört der alteingesessenen Familie Bodmer. Marco Albizzatti, der Sohn der 89-jährigen Besitzerin Ruth Bodmer, sagte auf Anfrage, man warte das Ergebnis des Konkursverfahrens ab und hoffe, dass sich die Pläne von Aaron Ruckstuhl verwirklichen liessen.

Als die Stammkundschaft von Ruckstuhl und seinen Plänen erfahren hat, ist es zu einer Welle der Solidarität gekommen. Es gab sogar Kunden, die ein Darlehen anboten.

1929 hatte Rudolf Müller sein erstes Reformhaus eröffnet. Ab 2016 waren die Umsätze rückläufig. «Die Pandemie und darauffolgende Krisen haben die Tendenz der sinkenden Kundenfrequenz im Fachhandel zusätzlich verschärft».

Früher hätten die meisten KundInnen nicht wegen des Preises eingekauft, sondern aus Überzeugung, heisst es in der Medienmitteilung der Reformhaus-Kette weiter. Das habe sich in den letzten Jahren geändert: «Täglich wurden unsere Mitarbeitenden mit der Aussage konfrontiert, dass unser Angebot zu teuer sei.» Weil das Angebot immer weniger nachgefragt worden sei, «müssen wir uns eingestehen, dass wir die Existenzberechtigung am Markt ein Stück weit verloren haben».

Ein Reformhaus in Zollikon hat sicher gute Chancen erfolgreich zu werden.

Doch auch andere Käufer wie Bio- oder Drogerieketten kämen in Frage. 

Wer welche Filialen übernimmt, wird nicht die Mobile Equipe+ bekannt geben, sagt Michael Caluori. «Ich gehe davon aus, dass die entsprechenden Personen dies nach dem definitiven Zuschlag öffentlich machen, um auf sich aufmerksam zu machen.»

Zolliker.news / Patricia Rutz, Goldküste24