Der Himmel liegt wieder in der Musik einiger der schönsten Chöre aus Oper und Operette, denn Gesang und Himmel sind eng verbunden. Als Eurydike im «Orpheus in der Unterwelt» zur Priesterin des Gottes Bacchus geweiht wird, verkündet sie, ihre Stimme werde «ohne Unterlass für deine Auserwählten die Trunkenheit besingen». Doch damit meint sie weniger den Rausch des Weins als vielmehr den Rausch der Musik, den Offenbach im berühmten Cancan gipfeln lässt. Aber natürlich kennt die Oper auch die ganz anderen Aspekte des Lebens: Keiner beklagt das Elend der Vertriebenen ergreifender als Giuseppe Verdi, sei es für die von Nabucco ins babylonische Exil gezwungenen Hebräer oder für die durch Macbeths Kriege vertriebenen schottischen Kriegsflüchtlinge. Und in diesen dunkelsten Momenten bietet für Verdi die Musik die einzige Hoffnung auf Trost.
In seinem «Orpheus in der Unterwelt» schüttelt Offenbach dann allerdings die übliche Vorstellung von Himmel und Hölle tüchtig durcheinander: Die Götter sind vom ewig blauen Himmel und dem olympischen Einheitsmenü von Nektar und Ambrosia so göttlich gelangweilt, dass sie sich höllisch auf einen Ausflug in die Unterwelt freuen.
Schönste Chöre aus Oper und Operette
Die Produktion vom Herbst 2023, «Orpheus in der Unterwelt» von Jacques Offenbach, steht im Zeichen von «Himmel und Hölle» und liefert damit das Leitthema der Konzerttour rund um den Zürichsee, die am 18. März 2023 in Greifensee startet. Unter der Leitung seines Dirigenten Caspar Dechmann singt der Chor der Operette Hombrechtikon die schönsten Chöre aus Oper und Operette von Bellini, Verdi, Mascagni, Puccini, Bizet, Offenbach, Sullivan, Fall und Kálmán. Damit soll das Publikum auf die Produktion «Orpheus in der Unterwelt» im Herbst 2023 eingestimmt werden.
Am 1. und 2. April 2023 wird das Konzert in der reformierten Kirche in Hombrechtikon aufgeführt.
Dieser Beitrag ist auch in der «Ährenpost» vom 3. Februar 2023 erschienen.