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Hombrechtikon
02.02.2023
02.02.2023 17:43 Uhr

Der Barfer von Hombrechtikon

Ueli Odermatt leitet Doggy Food seit 2019. Bild: Alex Hauenstein
Seit Ende September 2022 findet man an der Rütistrasse 40 in Hombrechtikon den Hunde- und Katzenfutter-Shop Doggy Food. Die «Ährenpost» hat Geschäftsführer und Metzgerssohn Ueli Odermatt getroffen, um mehr über die Geschichte und das Hunde- und Katzenfutter-Konzept zu erfahren.

Doggy Food wurde ursprünglich im Schlachthof Hinwil gegründet. Die bisherigen Betreiber suchten einen Nachfolger und fragten bei der Metzgersfamilie Odermatt in Hombrechtikon an. Den Odermatts gefiel die Idee, und so begannen Ueli Odermatt und seiner Mutter Heidi im Jahr 2015 mit der Herstellung von Frischfleisch-Tierfutter, dem sogenannten BARF.

Start mit Garagen-Shop

«Ein Hauptgrund war unsere Überzeugung, dass industrielle Fertignahrung auf die Dauer weder für Katzen noch für Hunde ideal ist», sagt Ueli Odermatt. Nachdem sich Mutter Heidi das Wissen über die Tierfutterproduktion angeeignet hatte, richtete die Familie in ihrer Metzgerei einen eigenen Produktionsbereich ein. «Ich absolvierte  damals meine Lehre als Maler und half zunächst nur während den Ferien mit», erzählt Ueli Odermatt. Anfangs hätten sie für einen einzigen Grosskunden produziert. «Das Angebot sprach sich herum, und so kamen mit der Zeit immer mehr Grosskunden und private Abnehmer dazu», sagt Ueli stolz. So öffnete seine Mutter jeweils am Mittwochnachmittag den in einer Garage eingerichteten Shop im Hinterhof der Metzgerei.

«Jedes Tier ist einzigartig, und viele sind Allergiker. Da ist die Ernährung eine echte Herausforderung für die Tierhalter.»
Ueli Odermatt

Frischfleisch und Trockenartikel

«Aufgrund des zunehmenden Arbeitsvolumens engagierte ich mich immer mehr im Betrieb. Ich befasste mich intensiv mit der Materie und fand es sehr spannend», erzählt der 28-jährige Ueli. 2019 gab er seine selbständige Tätigkeit als Maler schliesslich auf und übernahm die Geschäftsleitung von Doggy Food. Das Tochterunternehmen der Metzgerei Odermatt beschäftigt mittlerweile neben Ueli noch zwei weitere Personen. «Seither haben wir das Angebot immer weiterentwickelt. Ich habe Ideen gesammelt und neue Mischungen kreiert.» Aufgrund der steigenden Nachfrage bezogen sie mit dem Tierfutter-Angebot die Räumlichkeiten an der Rütistrasse, wo ganz früher mal ein Schlachthof war, und eröffneten im September 2022 ihr Ladenlokal.

Blutbildanalysen und Ernährungspläne

Tierfreund Odermatt erweiterte sein BARF-Knowhow im Selbststudium. «Jedes Tier ist einzigartig, und viele sind Allergiker. Da ist die Ernährung eine echte Herausforderung für die Tierhalter.» Gemeinsam mit einer Ernährungsberaterin bietet er Blutbildanalysen und individuelle Ernährungspläne an. «Damit erzielen wir immer wieder beachtliche Erfolge. Diese wunderschönen Ergebnisse spornen mich tagtäglich an», sagt Odermatt, der aus Zeitgründen zwar noch keinen eigenen Hund besitze, dafür aber seine beiden Katzen, Hasen und sein Pferd umso mehr liebe.

Angefangen hat alles im Garagen-Shop hinter der Metzgerei Odermatt. Mutter Heidi und Sohn Ueli Odermatt. Bild: zvg

From Head to Toe

Produziert werde nachhaltig. «Wir verfolgen den Grundsatz, dass alles verwertbar ist – vom Schnörrli bis zum Schwänzli. Wir beziehen nur Schweizer Fleisch aus der Region und verwerten das ganze Tier. Edleres Fleisch geht in den Verkauf der Metzgerei, Tierabschnitte und Knochen verarbeiten wir zu Tierfutter.» Angeboten werden neben BARF-Nassfutter auch Trockenfutter sowie verschiedene Kauartikel. Der Renner seien aber die BARF-Menüs. 

Was ist BARF?

BARF ist ein Kürzel von «Biologically Appropriate Raw Food», was so viel bedeutet wie «biologisch artgerechte Rohfütterung». Die Methode, welche auf den Ursprung des Hundes, den Wolf, zurückgeht, hat sich in den letzten Jahren etabliert und erlebt einen regelrechten Boom. BARF gilt als besonders naturnah.

Dieser Beitrag ist in der «Ährenpost» vom 3. Februar 2023 erschienen.

Gabriela Gasser, Redaktion Ährenpost