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30.01.2023

Die Shedhalle soll trotz Neubau bleiben

Das geplante Hochhaus mit den Shedhallen an der Freihofstrasse. Bild: Studio Maleta
An der Kreuzung Basler-/Freihofstrasse plant Hiag Immobilien ein Wohnhochhaus, das auf den Garagenkomplex der Firma Binelli gebaut wird. Die Planung sieht den Baubeginn im Sommer 2023 vor.

Pia Meier

Altstetten wächst noch weiter in die Höhe. Hiag Immobilien plant in der Nähe des Letzigrundstadions an der Kreuzung Basler- und Freihofstrasse ein 80 Meter hohes Hochhaus mit 149 Wohnungen. Die Shedhalle der ehemaligen Fiat-Garage wird nicht abgerissen. «Es wurde früh der Grundsatzentscheid gefällt, dass ein grosser Teil der bestehenden Bausubstanz bestehen bleiben soll. Die Shedhallen sind ein identitätsstiftendes Element, welches wir unbedingt erhalten wollten», teilt Alex Römer von Hiag Immobilien auf Anfrage mit. Die mögliche Nutzung sei daher in einem Wohnhochhaus mit 25 Geschossen konzentriert worden. 

Entwickelt hat das Projekt das Architekturbüro Pool Architekten, welches auch am neuen Hardturmstadion beteiligt ist. Unter der filigranen Betonstruktur des ehemaligen Ausstellungs- und Montageraums der Fiat-Garage soll eine sogenannte Stadtloggia mit öffentlichen Nutzungen entstehen. Dieser Bereich grenzt an einen ebenfalls öffentlichen Platz. Der Haupteingang des Gebäudes – eine repräsentative, doppelgeschossige Arkade – befindet sich auf der Freihofstrasse. 

Dachgarten geplant

Das erste Obergeschoss des Hochhauses kann von den Bewohnerinnen und Bewohnern gemeinschaftlich genutzt werden. Hier wird es einen Co-Working-­Bereich, Ateliers und einen unterteilbaren Gemeinschaftsraum mit einem Dachgarten geben. «Die grosszügig bepflanzte Gemeinschaftsterrasse befindet sich auf der Südseite in Richtung der Sheddächer», erläutert Römer. In den oberen Stockwerken werden 1,5- bis 4,5-Zimmer-Wohnungen untergebracht. Im Erdgeschoss sind gemäss Hiag öffentliche Räume für Geschäfte und Dienstleister vorgesehen. Das angedachte Angebot stelle auch einen Mehrwert für das Quartier dar: In der Shedhalle werde ein Grossverteiler ein modernes Konzept ansiedeln, mit integrierter Bäckerei und viel frischen Produkten. Welche Supermarktkette einziehen wird, wurde noch nicht bekannt gegeben. Im vorderen Bereich finden Geschäfte und Dienstleister Platz, denkbar sei auch ein Café oder eine Bar. 

Rund um das neue Hochhaus entstehen gemäss Römer grosszügige öffentliche Grünflächen, die dem Bedürfnis der Quartierbevölkerung nach mehr Treffpunkten entsprechen würden. Durch eine aktive Begrünung der Umgebung sollen Flächen entsiegelt werden. «Die Freiräume um den Gebäudekomplex und im ersten Obergeschoss werden mit hiesigen Bäumen und Hecken bepflanzt und weisen durchlässige Böden auf», sagt Römer. «Die Firma Binelli zieht zurück an die Badenerstrasse, in die neu gebaute Garage gegenüber dem Letzigrundstadion», hält Römer fest.

Bezug wohl Ende 2025

Es wird viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. So baut die Verdichtung des Areals auf Bestehendem auf. Für das Wohnhochhaus wird gemäss Hiag eine filigrane, ressourcenschonende Betonstruktur mit einer Leichtbaufassade vorgeschlagen. «Im Vordergrund steht die Erstellung eines zeitgemässen, ressourcenschonenden Hochhauses mit dem Fokus auf eine schlanke Dimensionierung der Tragstruktur und sauberer Systemtrennung», erklärt Römer. Das Gebäude werde gemäss «SNBS Gold» geplant, wobei die Abkürzung SNBS für Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz steht. Vorgesehen sind unter anderem Photovoltaikmodule an der Fassade sowie eine Abwasser-Energierückgewinnung.

Gebaut werden soll ab Sommer 2023. «Die Baueingabe ist erfolgt. Derzeit warten wir auf die rechtskräftige Baubewilligung», sagt Römer. Läuft alles nach Plan, ist ein Bezug Ende 2025 möglich.

Rasante Entwicklung

Im Westen von Zürich wachsen die Hochhäuser in den Himmel, besonders augenfällig im Gebiet zwischen der Hohlstrasse und den Zuggleisen. Aber auch entlang der Veloachse zwischen Altstetten und dem Stadtzen­trum prägen die Hochbauten das Stadtbild – etwa die Hardautürme oder der Neubau Basilisk beim Letzipark. In diese Linie reiht sich das Projekt an der Freihofstrasse 25 ein.

Gemäss den neuen städtischen Hochhausrichtlinien, die zurzeit öffentlich aufliegen, kann entlang der Gleise in Zürich-West bis in eine Höhe von 80 Metern und mehr gebaut werden. Wenn über 80 Meter hoch gebaut wird, braucht es einen Gestaltungsplan, aber auch in einigen Gebieten mit Hochhäusern bis 80 Meter ist ein Gestaltungsplan notwendig. Es gibt mehrere Qualitätsanforderungen an höhere Hochhäuser, wie zum Beispiel öffentliche Zugänglichkeit. (pm.)

Pia Meier / Goldküste24