Beim Nasenbluten tritt plötzlich Blut aus einem oder beiden Nasenlöchern aus. Das ist meist harmlos. Normalerweise hört der Spuk nach ein paar Minuten wieder auf. Häufiges Nasenbluten kann aber auch auf eine (ernste) Erkrankung hinweisen. Bei Verletzungen oder speziellen Krankheitsursachen können Blutungen – häufiger stammen sie dann aus dem hinteren Nasengewölbe – ernsthaft Probleme bereiten.
Nasenbluten kann verschiedene Ursachen haben


Mögliche Ursachen
- Trockene, gereizte oder entzündete Nasenschleimhaut
- Schlag oder Sturz auf die Nase
- Fremdkörper in der Nase
- Verletzungen der Nasnescheidewand
- Fehlbildungen der Nasenscheidewand
- Rendu-Osler-Weber-Syndrom (erbliche Fehlbildung der Blutgefässe)
- Gut- oder bösartige Tumoren in der Nasenregion
- Fieberhafte Erkrankungen
- Blutgerinnungsstörung
- Verschiedene Autoimmun- und Erbkrankheiten
- Medikamente
- Bluthochdruck (nicht die eigentliche Ursache, kann aber Nasenbluten verlängern)

Erste Hilfe bei akutem Nasenbluten
Bei Nasenbluten ohne Anzeichen für einen Notfall oder eine Kopfverletzung:
1. Nicht nach hinten, sondern nach vorne beugen
Damit das Blut nach vorne aus der Nase fliessen kann und nicht geschluckt wird, sollte man den Kopf nach vorne beugen und ein Tuch unter die Nase halten. Der Oberkörper oder der Kopf kann auch hochgelagert werden. Ruhig durch den Mund ein- und ausatmen.
2. Nasenflügeldruck
Zehn bis 15 Minuten ununterbrochen mit Daumen und Zeigefinger die Nasenflügel fest zusammendrücken. Blutet es danach weiter, nochmals bis zu 15 Minuten die Nasenflügel zusammendrücken.
3. Kühlen
Wenn das auch nichts bringt: Einen Eisbeutel oder eine Kältekompresse mit einem feinen Tuch als Hautschutz auf die Nasenwurzel legen (dort, wo sonst die Sonnenbrille sitzt). Die Kälte bewirkt, dass sich die Gefässe zusammenziehen, was die Blutstillung fördert.

Beachte dabei:
- Niemals hinlegen, denn bei eintretender Bewusstlosigkeit und Reflexverlust kann Blut in die Atemwege gelangen. Das kann zu schweren Komplikationen führen.
- Niemals die Nase zustopfen, etwa mit Mullstreifen, Taschentüchern, Watte oder Ähnlichem. Die Wunde reisst sonst wieder auf, wenn der Stoff entfernt wird.
- Kurz nach dem Nasenbluten sollte man sich nicht schnäuzen, um erneutes Bluten zu vermeiden.

Bei ernsterem und wiederholtem Nasenbluten kann die Blutungsstelle mit einer Chemikalie, Silbernitrat, oder durch Versiegelung mit Strom (Elektrokauterisation) verschlossen werden. Wenn diese Methoden unwirksam sind, können verschiedene Nasenballons verwendet werden, die Druck auf die Blutungsstelle ausüben. In seltenen Fällen muss die ganze Nasenhöhle einseitig mit einem langen Gazestreifen verbunden werden. Ein solcher Verband wird gewöhnlich nach 3 Tagen abgenommen.
Posteriores Nasenbluten
Eine Blutung aus dem hinteren Bereich der Nase ist schwieriger zu stoppen und kann lebensbedrohlich sein. Bei dieser Form von Nasenbluten lässt sich die Blutung nicht durch Zusammendrücken der Nasenflügel stoppen. Dies führt nur dazu, dass das Blut in den Rachen fließt, anstatt aus der Nase. Der Arzt kann in einem solchen Fall einen speziell geformten Ballon in die Nase einführen und aufblasen, um Druck auf die Blutungsstelle auszuüben. Dieses Verfahren und andere Arten von Nasentamponaden sind allerdings sehr unangenehm und behindern die Atmung. Normalerweise erhält der Patient intravenös ein Beruhigungsmittel, bevor ein solcher Ballon oder ein Tampon eingesetzt wird.