In der Loft von Radio Zürisee beantwortet der neue Besitzer Fabian Villiger die Fragen von Rolf Lutz und legt gleich mit einer überraschenden Aussage los. Er hatte einen Konkurrenzvorteil:
«Fabian, Du wärst unser Wunschkandidat». Das sagten die Besitzerfamilie zu Fabian Villiger, als sie die Verkaufsverhandlungen mit ihm über Radio Zürisee eröffneten. «Ich war überrascht, weil ich nicht damit gerechnet hatte.» Der Verkaufsprozess sei «sehr professionell» abgewickelt worden. «Man hat mich immer aktiv informiert.»
Als öffentlich wurde, dass Radio Zürisee zum Verkauf stand, war er bereits mitten in den Verkaufsverhandlungen. Zum Verkaufspreis machte Villiger erwartungsgemäss keine Angaben. Vertragsunterzeichnung war am 21. Oktober und am 27. Oktober wurde das Team und die Öffentlichkeit informiert.
Programmänderungen
Seit dem Verkauf ist man daran Programmänderungen vorzubereiten und «das Musikprofil zu schärfen» und man arbeite an einem «Rebranding-Prozess». Details dazu gab Villiger keine bekannt. Ein grosses Thema werden Veranstaltungen, Events sein. Ein Gebiet, auf dem der Eventunternehmer Villiger seine Kernkompetenzen hat.
Radio Zürisee werde auch in Zukunft «weiterhin für starke Musik und starke redaktionelle Leistung» stehen. Es bleibe ein «Mix zwischen Information und Entertainment».
Fokus auf Events
Die «Radioloft» von Zürisee werde für exklusive Veranstaltungen im Musik-, Comedy- und privaten Bereich genutzt und im «Intra» gibt es weiterhin grosse Publikumsveranstaltungen. Veranstaltungen seien «für das Radio einer immer mehr wachsender Markt». Mit Veranstaltungen könne man zusätzliche Einnahmen generieren, denn der Markt für Radiowerbung sei begrenzt und stagniere.
Ausserdem werde es im Bereich Events sicher eine Zusammenarbeit von Radio Zürisee mit Villigers Eventagentur «RedSpark» geben.
«Matthias Kost bleibt Geschäftsführer»
Radio Zürisee sei eine Firma, die funktioniert. «Ich komme nicht in eine Firma die marode ist und man einen Turnaround machen muss.» Er werden nicht ins operative Geschäft eingreifen, sagte Fabian Villiger: «Ich werde hier keinen Arbeitsplatz haben», aber er werde «da unter die Arme greifen, wo es mich braucht.» Er sehe seine Aufgabe vor allem im strategischen Bereich.
Personal beruhigt
Für das Personal sei die Zeit der Verkaufsverhandlungen schwierig gewesen. Aber seit er als Besitzer feststehe, gab es «bei vielen Mitarbeitern ein Aufschnaufen». Da wo es Wechsel im Team gegeben habe, hätten sich diese schon vorher abgezeichnet.
«Wir müssen nahe bei der Region sein»
Radio Zürisee sei das «grösste eigenständige Privatradio der Schweiz» und werde bis nach Zürich und bis ins Glarnerland gehört. Man wolle «den Puls der regionalen Bevölkerung spüren». Wichtig sei es, dass das Radio zur Identifikation beitrage.
«Habe beim Radio gelernt, zu arbeiten»
Fabian Villiger war drei Jahre lang Moderator bei Radio Central. Über diese Zeit sagt er: «Bei Radio Central habe ich unglaublich viel gelernt. Ich habe gelernt, zu arbeiten. Ich habe gelernt, Radio zu machen und Verantwortung zu übernehmen.» Radio sei ein Medium, welches ihn seit seiner Jugend fasziniere. Er habe aber weiterhin nicht vor, wieder am Mikrofon zu erscheinen.