Lorenz von Meiss
Am letzten «Lunch Talk» der Zukunft Stadtnatur begrüsste Siedlungsökologin Flurina Gradin rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem online durchgeführten Vortrag.
Die Diskussionsplattform Zukunft Stadtnatur beschäftigt sich mit ökokulturellen Strukturen und der Gestaltung zukünftiger Ökosysteme in der Stadt Zürich und organisiert unter dem Titel «Lunch Talks» in einer zwölfteiligen Staffel regelmässig Referate, die sich mit den Lebensräumen von Tier- und Pflanzenarten in der Stadt befassen.
Als Referentinnen konnten an diesem Donnerstagmittag Silvia Müller, Umweltnaturwissenschafterin und Vorstandsmitglied der Familienheim-Genossenschaft Zürich (FGZ), sowie Angela Zimmermann, Mitglied der AktionNaturReich (ANR), gewonnen werden.
Information und Sensibilisierung
In ihrem Beitrag lieferte Silvia Müller Informationen rund um die FGZ, die rund 25 Siedlungen im Quartier Friesenberg verwaltet. Dabei ist es für die FGZ ein zentraler Grundsatz, die zur Genossenschaft gehörigen Grundstücke samt Gärten möglichst naturnah zu bewirtschaften.
Dieser Grundsatz entstand 1998 aus einer Petition einiger engagierter Genossenschafterinnen heraus und beinhaltet, Genossenschaftsgärten nach biologischen Kriterien und ohne Einsatz chemischer Dünger zu bewirtschaften. In einem nächsten Schritt entstand daraus die AktionNaturReich: «Sinn und Zweck der Aktionsgruppe war und ist die Information und Sensibilisierung der Bewohnerinnen und Bewohner bezüglich einer biologischen Bewirtschaftung ihrer Gärten», sagt Silvia Müller.
Im Anschluss berichtete Angela Zimmermann detailliert über die Strukturen und unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche der ANR. Im Jahresprogramm findet sich eine Vielzahl an Kursen und Aktionen wie beispielsweise der jeweils im Mai stattfindende und von der Bevölkerung rege aufgesuchte Pflanzenmarkt. Aber auch die durchgeführten Amphibien-Exkursionen, die zu den Teichen hinter dem Albisgüetli führen, erfreuen sich grosser Beliebtheit. Wer im Friesenberg-Quartier spazieren geht, hat vielleicht schon die pyramidenförmigen Asthaufen gesichtet. Dabei handelt es sich um Unterschlupfmöglichkeiten für Igel und andere Gartenbewohner. Auch diese sind mit Hilfe der ANR entstanden.
Für die Referentinnen ist es durchaus denkbar, dass die naturnahe Bewirtschaftung der Grundstücke auch in anderen Genossenschaften oder Quartieren in der Stadt Zürich eingeführt werden könnte.