Der Gemeinderat hat auf Vorschlag der Kulturkommission dem Küsnachter Andreas Jung den Kulturpreis 2023 in Höhe von Fr. 10'000.– zugesprochen. Er soll für sein langjähriges persönliches Engagement zur Aufarbeitung und Bewahrung des Erbes seiner berühmten Grosseltern C.G. Jung und Emma Jung-Rauschenbach Anerkennung und Wertschätzung erfahren.
Mit Leidenschaft und Fachkenntnis
Der 1942 geborene, in Küsnacht aufgewachsene und wohnhafte Andreas Jung, Enkel des bedeutenden Schweizer Psychiaters und Begründer der Analytischen Psychologie C.G. Jung, absolvierte ein Architekturstudium an der ETH Zürich und war als Denkmalpfleger bei der Stadt Zürich tätig. Andreas Jung befasst sich mit unterschiedlichen Aspekten der Kultur-, Orts- und Baugeschichte und betreut das Familienarchiv C.G. Jung. Als Autor des Werkes «Schild des Achilleus – Spiegel von Schöpfung und Schicksal» ist er Preisträger der «Stiftung kreatives Alter».
Andreas Jung hatte sich mit grosser Fachkenntnis und Leidenschaft dem komplexen Thema des Erhalts der von C.G. Jung selbst geplanten, nach seinen genauen Vorstellungen gestalteten und seit 1919 von der Familie bewohnten Liegenschaft angenommen. Nach umfangreichen Vorbereitungsarbeiten konnte schliesslich 2018 das Museum unter professioneller Leitung eröffnet werden. Seitdem haben tausende Gäste aus der Schweiz und dem Ausland die in den Originalzustand versetzten ehemaligen Wohn- und Arbeitsräume des weltberühmten Schweizer Psychiaters besichtigt und in wechselnden Sonderausstellungen nähere Einblicke erhalten.
Wohnhaus öffentlich gemacht
Gemeindepräsident Markus Ernst würdigt den Preisträger: «Die Bereitschaft von Andreas Jung, das historische Gebäude – sein eigenes Wohnhaus – zu einem Grossteil in ein Museum umzugestalten, und es öffentlich zugänglich zu machen, zeugt von grossem Verantwortungsbewusstsein für das kulturhistorische Erbe und einem Blick auf künftige Generationen.
Der Gemeinderat dankt ihm, seiner Frau und der weiteren Familie Jung für die Schaffung dieser Kulturinstitution in Küsnacht, einem Anziehungspunkt der Extraklasse.»