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15.01.2023
16.01.2023 10:05 Uhr

Veloschnellroute – Lehrpersonenmangel analysieren

Der Viertelstundentakt wäre wichtig für den Umstieg vom Auto auf die Bahn. (Symbolbild) Bild: Goldküste24
Der Spurabbau in der Stadt Zürich auf der Bellerivestrasse und der damit verbundene Spurabbau gab zu reden und auch der Mangel an Lehrkräften.

Am Podium zu den Kantonsratswahlen wurde heftig diskutiert. Die Strasse müsse entlastet werden und für das Gewerbe frei sein. Der Spurabbau ist umstritten.

Wie die Zürichsee-Zeitung schreibt, stellten sich vier bisherige Kandidierende für die Kantonsratswahlen an dem Podium im Meilemer Gasthof Löwen vor rund 25 Zuhörerinnen und Zuhörern. Es diskutierten Thomas Forrer (Grüne, Erlenbach), Nina Fehr Düsel (SVP, Küsnacht), Claudia Hollenstein (GLP, Stäfa) und Rafael Mörgeli (SP, Stäfa). Die Frage war, wie weiter im Verkehr und in der Bildung?

Nebst der Bellerivestrasse debattierten die Kandidierenden auch über den Bau einer Veloschnellroute vom Tiefenbrunnen bis Feldbach. Veloschnellrouten würden helfen, Verkehrsspitzen zu brechen, meinte Forrer und bezog sich auf eine Studie, die diesbezüglich gemacht worden war. Fehr Düsel warf jedoch ein, dass die Nutzung des Velos stark vom Wetter abhängig sei: «Bei Regen fahren nicht alle mit dem Velo in die Stadt.» Auch frage sie sich, auf welchen Strassen eine Veloschnellroute verlaufen könnte.

Mörgeli plädierte für den Ausbau der S-Bahn. Für die Seegemeinden sei die Einführung des Viertelstundentakts sehr wichtig. Er kritisierte auch den mangelhaften Ausbau der Bahnhöfe. Alle Podiumsteilnehmer waren für den Viertelstundentakt.

Beim Lehrkräftemangel gingen die Meinungen auseinander. Die Attraktivität des Lehrerberufs hat gelitten – zumindest darin waren sich die Kandidierenden einig. Forrer ortete das Problem bei neuen Strukturen in den Schulen: Für die Lehrpersonen hätten diese grössere Klassen, mehr administrative Aufgaben und zusätzlichen koordinativen Aufwand zur Folge.

Fehr Düsel kritisierte den eingeführten Lehrplan 21. Damit die Integration richtig funktioniere, brauche es jedoch mehr finanzielle Mittel als heute. Über den Sinn des selbstgesteuerten Lernens waren sich Fehr Düsel und Mörgeli nicht einig. Das Auswendiglernen sei vorbei, wichtiger sei das Verstehen. Auf der anderen Seite sei es eine Überforderung des Kindes.

Duales Bildungssystem wenig bekannt

Die Gymiquote im Bezirk Meilen ist mit über 40 Prozent sehr hoch und hat Auswirkungen auf das duale Bildungssystem. Am Schluss hätten die sozial schlechter gestellten Kinder das Nachsehen, meinte Mörgeli.

Viele Eltern wüssten zu wenig Bescheid über das duale Bildungssystem, sagte Fehr Düsel. Das Gewerbe ist auf neue Lernende angewiesen, doch wird es schwierig, wenn viele Eltern ihre Kinder schon fast ins Gymi drängen. Es ist Zeit für Hollenstein, dass man die Jugendlichen mit gutem Gewissen in die Lehre schicken könne.

Patricia Rutz/Goldküste24