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Sport
10.01.2023

Die ZSC Lions wollen rigoros vorgehen

Die Feier vor den Krawallen. Die Rapperswiler bejubeln Sieg gegen die Lions. Die Overtime in der Innenstadt verläuft weniger harmonisch. Bild: Linth24
Eskalation der Gewalt. Die Ausschreitungen am Rande des Eishockeyspiels Rapperswil-Jona Lakers – ZSC Lions haben ein Nachspiel. Noch sind die Täter aber nicht gefunden.

Bruno Vollmer, der COO der ZSC Lions, hätte sich einen anderen Start ins Jahr 2023 gewünscht. Doch nach den Ausschreitungen im Nachgang des samstäglichen Meisterschaftsspiels in Rapperswil-Jona sieht er sich mit Problemen konfrontiert, die im Eishockey in den vergangenen Jahren eine Seltenweit waren – Gewaltexzesse und Pyromissbrauch vor, während und nach dem Spiel.

Vollmer, früher selber erfolgreicher Eishockeyspieler, findet klare Worte: «Diese Entwicklung müssen wir im Keime ersticken. Es geht nicht, dass ein kleiner Prozentsatz von angeblichen Fans unsere Spiele für seine Interessen missbraucht und einen Matchbesuch zum Sicherheitsrisiko werden lässt.»

Beissender Qualm

Während der Partie in der in SGKB-Arena hatten Fans der Zürcher Handfackeln und anderes Pyromaterial gezündet und das Innere des Stadions in Rauch gehüllt. Ein Machbesucher sagt: «Es war ein beissender Qualm. Die Augen tränten». Vollmer will nichts beschönigen: «Das Spiel stand kurz vor dem Abbruch». Die Schuldigen zu eruieren, ist allerdings nicht einfach. Hinter einer Fahne hatten sich die Krawallmacher vermummt. Und aus den Kurven selber gibt es erfahrungsgemäss keine Informationen bezüglich der Identität der Täter. Vollmer aber betont: «Die ZSC Lions distanzieren sich vehement von solchen Aktionen und setzen alles daran, die Täter zu eruieren»

Nach der Partie suchten die Zürcher Besucher die Konfrontation mit den Rapperswiler Fans in der Innenstadt. Augenzeugen sprechen von einem «Saubannerzug». Auch Polizisten und andere Sicherheitskräfte wurden mit Petarden attackiert. Teil der randalierenden Gruppe waren Anhänger des SC Freiburgs aus Deutschland.

In Zürich werden die Lions-Verantwortlichen noch diese Woche das Gespräch mit den Fangruppierungen, der Polizei und  und der internen Sicherheitsfirma aufnehmen – um «so schnell wie möglich wieder Herr der Situation zu werden» (Vollmer).

Werden Auswärtssektoren geschlossen?

Der Vorfall in Rapperswil ist kein Einzelfall. Schon während des Lions-Heimspiels am 9. Dezember gegen Kloten waren in den Fansektoren Fackeln gezündet worden. Nach der Partie zerstörten Auswärtsfans eine WC-Anlage in der Swiss-Life-Arena. Gemäss Vollmer werde man ligaweit verschiedene Massnahmen prüfen, um die Situation zu beruhigen. Im Extremfall, wenn sich die Fans nicht an die Abmachungen halten, könnte dies die Schliessung des Sektors für die Auswärtsfans bedeuten.

Thomas Renggli / Goldküste24