Am Freitag schrieb der Stadtrat in einer Medienmitteilung zum geplanten Biergarten fürs Restaurant Rathaus: «Das Vorhaben gemäss Baugesuch hat folglich keine Auswirkung auf die Durchführung des Freitagsmarkts auf dem Hauptplatz.» (Artikel Linth24)
Diese Aussage machte zweifach stutzig.
Frage 1: Braucht der Biergarten keinen Platz?
Die für den Biergarten des Restaurants Rathaus vorgesehene Fläche ist beachtlich. Wo dereinst Stühle und Tische platziert sein sollen, hat es am Markt-Freitag üblicherweise Stände für Brot und Gemüse.
Wenn im Herzstück des Marktes Mobiliar rumsteht, kann dort nichts verkauft werden.
Frage 2: Gleiches Recht für Alle?
Sollte das Rathaus - neben der vorhandenen Aussenfläche - auch noch den Hauptplatz mit einem Biergarten belegen, dann dürfen andere Restaurants ebenfalls eine Ausweitung ihrer Aussenflächen verlangen. Dies gilt für die «Falkenburg», das «Rössli», das «Koivu» (ehemals Cafe «Burg»), den «Jakob» und den «Frauenhof». Warum sollten diese Restaurants mit dem vorhandenen Platz zufrieden sein, wenn es das den Ortsbürgern gehörende Rathaus-Restaurant nicht ist?
Wird diese Forderung erfüllt, wäre der Hauptplatz voller Beizen - und es hätte wohl nicht mehr für einen einzigen Marktstand Platz.
Korrektur der Falschaussage
Die «Linth-Zeitung» fragte bei Bauchef und Stadtrat Christian Leutenegger zur Platzfrage nach, worauf er die Falschaussage seiner Medienmitteilung korrigieren musste. Er sagte, dass «der Freitagsmarkt mit weniger Platz im unteren Bereich auskommen müsste, wenn die zusätzliche Terrasse bewilligt würde.»
Mit «weniger Platz auskommen» ist allerdings nicht dasselbe, wie «keine Auswirkungen auf die Durchführung des Freitagsmarkts».
Zur zweiten Frage, nämlich der totalen Belegung des Hauptplatzes durch Gartenrestaurants hat der Stadtrat noch keine Stellung bezogen, weil sie ihm noch nicht gestellt wurde. Dies wird sicher im Rahmen des Baugesuchs stattfinden, welches ab Dienstag im Stadthaus öffentlich aufliegt.