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06.01.2023

Wie weiter mit den Triemli-Hochhäusern?

45 Projekte wurden eingereicht. Alle Projekte liefern Argumente gegen einen «Abbruch auf Vorrat». Gemeinsam erzählen sie von einer offenen Architektur und einer offenen Stadt. Bild: zvg.
Eine junge Expertengruppe will die drei Triemli-Hochhäuser neu nutzen – ohne Abriss und mit entsprechendem Potenzial an eingesparter grauer Energie.

Die Stadt Zürich plante bis vor Kurzem, die drei ehemaligen Personalhäuser des Stadtspitals Triemli ab Anfang 2023 abzubrechen. Aufgrund der Unklarheit, womit die Türme in Zukunft ersetzt werden, wird derzeit eine 10-jährige Verlängerung der heutigen Zwischenlösung diskutiert und geprüft. Die 750 Zimmer der drei Türme werden heute teilweise als Unterkunft für Geflüchtete und temporäres Altersheim genutzt, dienten zuvor als Praxisräume und Studierendenzimmer.

Aufgrund der vielfältigen Nutzungen und des bestehenden Potentials der gut erhaltenen Struktur hat sich die ZAS* entschieden, einen spekulativen Ideenwettbewerb durchzuführen, der zukunftsweisende Vorschläge für die Um- und Weiternutzung der Anlage sucht. In der Stadt dringend benötigter Wohnraum könnte so zur Verfügung gestellt werden.

Soll es ein Stadthotel geben?

In der Ausstellung der Wettbewerbsbeiträge werden Konzepte präsentiert, die Visionen für die drei Triemli-Türme formulieren. Die verschiedenen Zwischennutzungen der letzten zwei Jahrzehnte haben die Vielfalt an Nutzungsmöglichkeiten in den Bestandsgebäude aufgezeigt. Aus dieser Realität wird das Konzept des Stadthotels abgeleitet: Ein Ort für Menschen in unterschiedlichsten Lebenssituationen, auf kurze oder längere Zeit. Die gut erhaltene Substanz der Anlage erlaubt ein Weiterdenken in diese Richtung.

Ausserdem weisen die drei beinahe identischen Türme einige Mängel und Herausforderungen in Bezug auf Bauphysik, Gebäudetechnik, Statik und Brandschutz auf, die Projektbeiträge lösen diese Problemstellungen auf unterschiedliche Weise.

Ausstellung mit Diskussionspotenzial

45 Projekte wurden eingereicht. Alle Projekte liefern Argumente gegen einen «Abbruch auf Vorrat». Gemeinsam erzählen sie von einer offenen Architektur und einer offenen Stadt. Die fertige Bestellung, wie bei anderen Wettbewerben, gibt es nicht. Was das eine Projekt offen lässt, formuliert das andere aus. Aussagen wie «das ist so nicht möglich» lösen sich im Angesicht der kollektiven Intelligenz auf.

Jedes Projekt bleibt für die Zukunft der drei ehemaligen Personalhäuser wertvoll. Vom 12. bis zum 19. Januar findet im ZAZ die Wettbewerbsausstellung statt. Wie sich zukünftige Planungen an den diskutierten Ideen orientieren werden, ist nicht absehbar. Mit Überzeugung setzen wir uns weiterhin für den Erhalt der Türme ein. Das Argumentarium, was aus ihnen alles werden kann, haben wir nun zur Hand. Dieses soll weiter wachsen: Während der Ausstellung suchen die Organisatoren den Austausch mit den Teilnehmenden und der Stadt.

 

Ausstellung 13.01.2023 - 19.01.2023: ZAZ Bellerive Zentrum Architektur Zürich, Höschgasse 3, CH-8008 Zürich, täglich offen von 12:00–21:00 Uhr.

Donnerstag, 12.01.2023: 19:00 Uhr Vernissage & Bekanntgabe der prämierten Projekte. Die Resultate mit der Begründung der Jury werden am Abend der Vernissage am Donnerstag, 12. Januar 2023, bekanntgegeben. 

Ausstellung ZAZ Bellerive Zentrum Architektur Zürich, Höschgasse 3, CH-8008 Zürich

https://www.zaz-bellerive.ch

Öffnungszeiten Freitag bis Donnerstag 12:00–21:00 Uhr. Eintritt frei.

e./Goldküste24