An verschiedenen Stellen im Zürichsee entdeckt man zurzeit einen matten rötlichen Film. Wie die Zürichsee-Zeitung berichtet, ist es keine sonderbar ausgelaufene Flüssigkeit, sondern es handelt sich um ein Cyanobakterium, nämlich die Burgunderblutalge.
Mehrere Menschen entdeckten die Fleckenteppiche in Stäfa, Küsnacht, aber auch bei der Insel Ufenau und meldeten dies. Der Professor und Projektleiter an der Limnologischen Station der Universität Zürich in Kilchbeg, Thomas Posch, erklärt, dass die Burgunderblutalge die Algengemeinschaft am Zürichsee komplett dominiert. Das Bakterium profitierte stark von den warmen Herbstemperaturen.
Giftig für Mensch und Tier
Wie viele andere Cyanobakterien sind Burgunderblutalgen giftig, dies, damit sie nicht von Kleinkrebsen gefressen werden, erklärt Posch. Wenn sie an die Wasseroberfläche gespült werden, sterben sie ab, setzen ihre Giftstoffe frei und werden sichtbar.
Diese Giftstoffe sind für Menschen, wie auch für Tiere gefährlich. Sie sollten nicht verschluckt werden und auch nicht an die Haut kommen. Wenn Hunde solches Seewasser trinken, können sie daran sterben.
Gefahr für noch Badende
Die Burgunderblutalge ist normal für den Zürichsee, doch diesen Winter hat das Bakterium durch die warmen Herbsttemperaturen wirklich eine grosse Biomasse erreicht. Im November erreichte die Temperatur im Zürichsee 15,7 Grad. Im Moment ist die Temperatur in 30 Meter Tiefe 7,4 Grad, also zwei Grad zu warm für die Jahreszeit.
Auch das kantonale Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel) stellte fest, dass die Burgunderblutalge sich überdimensional ausbreitet. Mitte Oktober machten sie erste Beobachtungen. Die Algenart könnte zu einem grossen Problem werden, weil die Wassertemperatur durch den Klimawandel stetig steigt. Da die Badesaison sich immer häufiger in den Herbst verlängert, die Blaualge sich dann vermehrt an der Wasseroberfläche ansammelt, wird es für Badende gefährlich.