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Kultur
02.01.2023

Eine hochkarätige Ballett-Gala für den Frieden

Es wird für alle etwas dabei haben, so wird versichert. Bild: zvg
Am 3. Februar findet im Kongresshaus in Zürich ein besonderer Ballett-Event statt: Tänzerinnen und Tänzer aus der Ukraine und Russland zeigen einen Querschnitt ihres Könnens. Organisiert hat ihn eine Wollerauerin.

Sie mussten vor bald einem Jahr alles stehen und liegen lassen. Sie vereint aber nicht nur die Geschichte ihrer Flucht aus der Ukraine oder Russland, sondern auch ihr Talent und ihre Liebe zum Ballett: Zwölf Tänzerinnen und Tänzer werden am 3. Februar im Kongresshaus in Zürich eine internationale Ballett-Gala geben, ein «Ballett ohne Grenzen».

 «Es wird für alle Zuschauerinnen und Zuschauer etwas dabei sein», versichert Natalie Fernandez-Gromova, die den Event organisiert und auch finanziert. Die Wollerauerin hat ukrainische Wurzeln, wuchs in der heute zerstörten Stadt Mariupol auf. Und die Ballett-Gala ist ihr ein Herzensanliegen – in vielfacher Hinsicht. Zum einen möchte sie ein Zeichen für den Frieden setzen, denn Kunst kenne keine Grenzen.

Bild: zvg

Eine beeindruckende Karriere

Zum anderen wird auch ihre Tochter Laura Fernandez-Gromova auf der Bühne ihr Können zeigen. Die 25-Jährige hat eine beeindruckende Karriere hingelegt und wurde bereits viermal ausgezeichnet, unter anderem hat sie am internationalen Ballett-Wettbewerb Prix de Lausanne den Prix Laureat gewonnen. Zuletzt war sie Erste Solistin am Stanislavsky Theater in Moskau, vorher tanzte sie am berühmten Mariinsky Theater in Sankt Petersburg.

Obwohl sie in Wollerau aufgewachsen ist und ihre Grundausbildung an der Tanz Akademie in Zürich erhielt, bevor sie erfolgreich an der einflussreichen Vaganova Ballettakademie in Sankt Petersburg abschloss, wird es am 3. Februar ihr erster Auftritt in der Limmatstadt sein.

Bild: zvg

Moskau überstürzt verlassen

Auch ihre Karriere erhielt mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine einen empfindlichen Dämpfer. Kurz nach Kriegsausbruch hatte sie auf Drängen ihrer Eltern Moskau, wo sie sieben Jahre gelebt hat, fluchtartig verlassen. Die Flucht gelang ihr mit dem Bus nach Petersburg und von da aus nach Finnland, wo sie endlich einen Flug in die Schweiz erwischte. «Fast all meine Sachen sind aber immer noch in Moskau.» 

Bild: zvg

Auch an ihrer Mutter Natalie Fernandez- Gromova ging der Krieg nicht spurlos vorbei. Sie war vier Tage vor dem russischen Einmarsch in Mariupol für eine Beerdigung. «Im Nachhinein war ich froh, noch einmal dort gewesen zu sein», betont sie. So konnte sie alle noch einmal sehen. Die Traurigkeit wird noch lange bleiben: «Ich habe nur noch die Schlüssel meines Elternhauses, das Haus gibt es nicht mehr».

Falls es einen Erlös des Ballett- Events gibt, will sie diesen zugunsten von Kindern und Müttern in Mariupol spenden.

«Ballett ohne Grenzen», Freitag, 3. Februar, 19.30 Uhr, Kongresshaus Zürich, Billette unter www.Ticketino.com

Franziska Kohler, Redaktion March24 & Höfe24/Goldküste24