Vor ein paar Tagen haben wir hier berichtet, dass das Koala-Trio im Australienhaus des Zoos Zürich mit der Übersiedlung der jungen Téa wieder komplett sei. Weniger Aufmerksamkeit haben wir den anderen Neuzuzügern gewidmet, Pythons und Leguanen.
Dabei hätte uns schon damals auffallen müssen, dass die Einquartierung dieser Tiere im Australienhaus Fragen aufwerfen muss. Der Savu-Python – er wird bis zu 1,20 Meter lang – kommt einzig auf der indonesischen Insel Savu vor. Der Wirtelschwanzleguan, eine Unterart des nördlichen Bahama-Felsenleguans, kommt nur auf der Inselgruppe Exuma auf den Bahamas vor. Äusserst rare Tiere also. Was haben sie im Australienhaus verloren?
In Zukunft eine Inselwelt
Auf Rückfrage erklärt uns Dominik Ryser vom Zoo Zürich, mit den beiden Neuzugängen sei der Zoo dem ursprünglich in dieser Anlage angedachten Lebensraum tatsächlich untreu geworden. Dies müsse man im Zusammenhang mit der langfristig geplanten Zooentwicklung bis 2050 sehen.
Übergeordnetes Ziel ist es, nur noch bedrohte Tierarten im Zoo Zürich zu halten, weshalb man, so Ryser, von Riesenwaran, Tannzapfenechse und Felsenwaran Abschied genommen habe. Zweitens sehen wir hier einen ersten Schritt in die Neuausrichtung dieser Anlage, die nach 2030 geplant ist. Der Zoo plant, das heutige Australienhaus in eine Inselwelt umzubauen, die Lebensraum für bedrohte Tierarten von verschiedenen Inseln bietet.