Wie eng arbeiten Sie dabei mit den Zürcher Energieversorgungs-Unternehmen zusammen?
Der Kontakt zu den Stromversorgungs-Unternehmen sowie der Gasbranche im Kanton ist sehr eng, diverse Vertreter gehören direkt zum Führungsausschuss Energiemangellage. Wir tauschen Informationen und Daten aus und diskutieren die Eventualplanung gemeinsam.
Wie lauten die zentralen Kommentare des Kantons zu den Verordnungen des Bundes im Bereich Strommangellage?
Der Regierungsrat schliesst sich grundsätzlich der Stellungnahme der Konferenz Kantonaler Energiedirektoren an und hat einige ergänzende Kommentare hinzugefügt. Zentral ist, dass Netzabschaltungen mit allen Mitteln vermieden werden. Die Stossrichtung des bundesrätlichen Massnahmenpakets geht dabei in die richtige Richtung. Es muss jedoch klarer aufgezeigt werden, aufgrund welcher Kriterien die Massnahmen ausgelöst werden, denn nur so ist eine gewisse Planungssicherheit möglich. Dass auch private Haushalte in die Sparbemühungen einbezogen werden, ist richtig, doch sollte sich der Bund auf wenige nachvollziehbare und einfach kommunizierbare Vorschriften beschränken. Die restlichen Ideen können als dringende Empfehlungen formuliert werden.
Seitens Versorger und Netzbetreiber müssen die technischen Möglichkeiten unbedingt optimiert werden, um auch kleinere, aber systemrelevante Strombezüger von einer Netzabschaltung ausnehmen zu können. Ebenso regt der Regierungsrat an, den Kontingentshandel für Unternehmen bereits diesen Winter zu ermöglichen, da dies ein effizientes und wirtschaftsverträgliches Instrument zum Energiesparen ist.
Welche Anstrengungen hat der Kanton unternommen, um selbst Energie zu sparen?
Wir haben ein ganzes Bündel von freiwilligen Energiespar-Massnahmen umgesetzt, zum Beispiel im Bereich der Innen- und Aussenbeleuchtung, Lüftung oder Heizung. Die Ergebnisse sind sehr erfreulich, konnten wir doch ab Oktober unseren Stromverbrauch um ganze 20 Prozent reduzieren. Ergänzend haben wir uns dem Stromverbrauch ohne Nutzen gewidmet – also unnötige Stand-by-Verbräuche – und sind gerade jetzt daran, die kantonale Verwaltung mit Steckerleisten und Stromspargeräten auszurüsten.
Weiter nutzen wir den Zürichsee als Energiespeicher für den Winter mittels vorausschauender Regulierung. Damit können wir im Winter zusätzlich Strom für rund 4000 Haushalte produzieren.