Ein Schlüsselbeinbruch verhinderte nun die Verteidigung des Schweizer Meistertitels.
Mit der Silbermedaille an der Budapest Trophy und der Bronzemedaille am Warsaw Cup sowie zwei Grand-Prix-Teilnahmen hätte der Start in die Saison für den Schaffhauser Eiskunstläufer Lukas Britschgi kaum erfolgreicher sein können. Und eigentlich wäre der 24-Jährige vergangenes Wochenende an den Schweizermeisterschaften 2023 gestartet, um dort seinen Titel zu verteidigen. Doch es kam alles anders: Lukas Britschgi stürzte an seinem Trainings- und zweiten Wohnort Oberstdorf auf einer vereisten Strasse mit dem Velo und brach sich das Schlüsselbein. Statt an den Schweizermeisterschaften in Chur trafen wir ihn nun also zum Interview in seiner Heimat Schaffhausen. «Egal wo und wie oft ich unterwegs bin, meine Wurzeln bleiben in Schaffhausen. Hier sind meine Freunde und meine Familie, hier bin ich zuhause.»
Start an den Grand Prix
Fünf internationale Wettkämpfe innerhalb von sieben Wochen – so startete die Saison für Lukas Britschgi. Und von allen kehrte er mit guten bis sehr guten Platzierungen zurück, zuletzt sicherte er sich mit einer neuen persönlichen Bestleistung die Bronzemedaille in Warschau. «Punktemässig war das sicher der bisher grösste Erfolg diese Saison», erzählt er. «Diese 250 Punkte in Warschau sind für mich ein sehr wichtiger Schritt, um den Anschluss an die Weltspitze im Eiskunstlauf zu bekommen.»
Zu den weiteren bisherigen Saison-Highlights zählt der 24-Jährige die Teilnahmen am Grand Prix Skate Canada und am Grand Prix de France, welche als zweithöchste Wettkampfebene im Eiskunstlauf gelten. «Dass ich dort in meiner Disziplin als einer von zwölf Läufern eingeladen wurde, ist eine grosse Ehre», so der 24-Jährige und führt aus: «Dafür muss man viele Kriterien erfüllen und international einen Namen haben.»
23 Stunden Trainingswoche
Mit der Vorbereitung für die Saison 2022/23 hat Lukas Britschgi im Mai dieses Jahres begonnen. Gemeinsam mit den renommiertesten Choreographen Europas erarbeitete er ein neues Kurzprogramm und eine neue Kür. «Das ist jeweils ein langer, aktiver Prozess. Sprungelemente und Bewegungen werden bestmöglich an den Läufer angepasst», erzählt Lukas Britschgi. Eingeflossen seien auch die Erfahrungen, die der Sportler an den wichtigen Wettkämpfen 2022 – wie den olympischen Spielen oder den Europameisterschaften – gesammelt hat. «Vor allem inhaltlich ist das Programm dementsprechend nochmal anspruchsvoller als vergangene Saison.» Täglich steht Lukas Britschgi etwa drei Stunden auf dem Eis, weitere vier bis fünf Athletikeinheiten pro Woche beinhaltet sein Trainingsplan.