Die Notenbanken der USA (FED), Bank of England, Europas (EZB) und der Schweiz (SNB) haben ihre Leitzinsen ein weiteres Mal erhöht. Zwar war in den USA zuvor die Inflationskennziffer von 10 auf 7 Prozent gefallen. Für die Zentralbanken ist aber die weltweite Teuerung noch zu hoch. Immerhin sind die Zinserhöhungen weniger stark als die früheren, und man spricht bereits über ein baldiges Ende des gegenwärtigen Zinszyklus.
Die Experten des Staatssekretariats SECO erwarten eine weitere wirtschaftliche Abkühlung in der Schweiz, aber keine Rezession. In ihren Konjunkturprognosen bestätigen sie ihre bisherigen Einschätzungen von einem deutlich unterdurchschnittlichen Wachstum von lediglich 1.0 Prozent für 2023. Die Arbeitslosenquote hat jedoch mit 2 Prozent einen Tiefststand erreicht.
Fachkräftemangel: Die Schweiz hat offenbar immer weniger Uhrmacher. Die überraschend hohe Nachfrage nach Luxusuhren nach Corona hat Folgen. Es fehlen rund 4'000 Experten. Nun wird versucht, bei jungen Leuten diese Branche wieder schmackhaft zu machen
Flucht vor Negativzinsen: Rund 10 Milliarden Franken Bargeld haben sich gemäss Medien in Heimverwahrung angehäuft. Diese geschätzte Summe wurde privat mit 200- und 1000er Noten gebunkert. Einige Kantonalbanken haben angekündigt, in Zukunft wieder Sparkontozins zu zahlen, damit der Rückfluss beschleunigt wird.
Ein US-Forscherteam schafft Durchbruch bei der Kernfusion. Damit wären die Energieprobleme der Welt für immer gelöst. Das ist aber ein Entwicklungsprozess, der noch Jahre dauert. In der Schweiz müssten für die Nutzung dieser Energieform noch Rechtsgrundlagen geschaffen werden.
Unternehmensnachrichten
Der Zugbauer Stadler Rail erhält einen Grossauftrag aus Kasachischen. Stadler soll 537 Schlaf- und Liegewagen produzieren und auch den Unterhalt besorgen. Der Auftrag hat einen Wert von etwa EUR 2.3 Mrd. gemäss Infos aus der Firma.
Der Industriekonzern Oerlikon übernimmt die Reissverschlussfirma Riri im Tessin (Familienbesitz). Attraktiv sei vor allem der Textil- und Modebereich in Italien gemäss Aussagen der beteiligten Firmen.
Niederlage vor Bundesgericht: Der Warenhausgruppe Manor droht nach dem Auszug an der Zürcher Bahnhofstrasse in Zürich eine Nachzahlung von rund 45 Millionen Franken Miete an die Hauseigentümerin und Vermieterin Swiss Life.
Der Baustoff- und Zementkonzern Holcim verkauft sein Russland-Geschäft ans lokale Management. Infolge des Kriegs in der Ukraine wurde beschlossen, die Aktivitäten einzustellen.
Aussichten
Zinserhöhungen sind eine bittere Medizin mit Nebenwirkungen. Nicht nur die Teuerung wird damit längerfristig bekämpft, sondern auch die Rezessionsgefahr erhöht sich und das Schuldenrisiko. Über Lohnanpassungen und höhere Wohnkosten infolge Hypothekarzinserhöhungen gibt es als Erstes nochmals einen Inflationsschub. Einige politische Kreise sehen es gerne, wenn die Immobilienpreise herunterkommen und sich die Kostenschere zwischen Mieten und Kaufen von Wohneigentum allmählich schliesst.
Was die Aktien betrifft, könnte sich die Erholung vorerst verlangsamen, welche sich seit September abgezeichnet hat. Gewinnschmälerungen und Dividendenkürzungen sind möglich. Einige Banken präsentieren bereits ihre Favoriten für das kommende Jahr 2023. Die Analysten der Bank Vontobel erwarten von Aktien wie Lonza, Stadler Rail, Holcim, Komax, Flughafen Zürich, Roche, Nestlé, PSP Swiss Property, VAT und Accelleron ein überdurchschnittliche Entwicklung. Auf die Bilanzqualität und die Dividendenrendite ist immer zu achten.