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Zollikon
13.12.2022

Ende der Trichterhausermühle?

Gibt es aus der Trichtermühle ein Mehrfamilienhaus mit sieben Wohnungen? (Symbolbild) Bild: Goldküste24
Seit 150 Jahren wird in der Trichterhausermühle, unweit des Spitals Zollikerberg, gegessen, getrunken und gefeiert, doch im nächsten Frühling wird Schluss sein.

Vielleicht wird aus der Trichterhausermühle ein Mehrfamilienhaus mit sieben Wohnungen, denn auf dem Bauamt der Gemeinde Zollikon liegt ein Baugesuch für den Umbau und die Umnutzung des Restaurants auf, wie die Zürichsee-Zeitung berichtet.

1872 kaufte die Familie Heer die Trichterhausermühle. Bis heute ist sie die Besitzerin. Die Trichti gehörte bis in die späten Jahre des 20. Jahrhunderts zu den beliebtesten Ausflugzielen der Stadtzürcher. Immer noch besuchen an schönen Tage viele Menschen die Umgebung der Trichterhausermühle.

Kernbau von 1666

Doch die Geschichte reicht 150 Jahre zurück. Ein Wandgemälde erzählt vom Truhtil-Husa 946. Die Zehnten von Truhtil-Husa sind in einer Urkunde vom April 946 erwähnt.

Der Kernbau der einstigen Wassermühle ist auf das Jahr 1666 datiert. Die Mühle wurde bis zum ersten Weltkrieg betrieben. 1932 wurden die beiden Mühlräder entfernt. Das hinter dem Haus liegende Mühlerad stammt aus dem Zürcher Oberland, genauer aus der Gemeinde Wald. 1984 wurde es in der Trichti aufgebaut.

Der Sägereibetrieb war noch bis1963 mit Wasserkraft aus dem Wehrenbach betrieben. 2011 wurde die Sägerei stillgelegt und verkauft. Das Gebäude wurde komplett umgebaut und ist heute ein Tanz-, Fitness- und Eventzentrum.

Schutzwürdige Trichterhausmühle

Der langjährige Pachtvertrag mit dem jetztigen Wirtepaar Rhyner endet Ende März, dies, weil der Wirt pensioniert wird. Für einen neuen Pächter wäre es zu teuer, alles wieder auf den neusten Stand zu bringen, deshalb prüft man, ob der Bau von Wohnungen eine Option wäre. Noch wartet man auf den Grundsatzentscheid der Baubehörde. Wenn ein Sternekoch kommen würde, dann wäre alles nochmals zu überdenken.

Das beauftragte Architekturbüro gab ein umfangreiches Gutachten zum Schutze des Gasthauses ein. Eine Umnutzung ist möglich, jedoch nur mit Erhaltung der äusseren Erscheinung. Die Traufassade im Norden und die Gibelfassade im Osten und Westen sollen komplett erhalten bleiben. Auch die Stuckdecke im Inneren soll erhalten bleiben und ebenfalls die zentrale Treppe. Die Grobkostenschätzung beläuft sich auf rund 3,5 Millionen Franken. Das Baugesuch liegt noch bis am 29. Dezember 2022 in der Bauabteilung Zollikon zur Einsicht auf.

Patricia Rutz/Goldküste24