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11.12.2022

Jungbaumschnitt und -Pflanzung mit Regierungsvertreter:innen

Ein weiteres Thema war der Umgang mit der wertvollen Ressource Boden. Bild: Martina Gradmann
Am vergangen Samstag lud die SVP Gossau ZH zum traditionellen Winteranlass mit Jungbaumschnitt. Dabei ging es aber nicht nur um Bäume.

Es schneite und war bitterkalt, doch sie waren alle gekommen. Dick eingepackt und mit Handschuhen und Mütze ausgerüstet, wagten sich die bürgerlichen Regierungs-Vertreter:innen an den Jungbaumschnitt auf den Gossauer Betrieb von Kantonsrat Daniel Wäfler.

Während Silvia Steiner (die Mitte) an ihrem Jungbaum gekonnt einen sogenannten «Erziehungsschnitt» vollzog, brauchten sowohl Carmen Walker-Späh (FDP) als auch Natalie Rickli (SVP) ein bisschen Unterstützung. Das «Klupen» der richtigen Äste forderte einiges an Kraft, so dass Ernst Stocker auch noch auf die Leiter stieg und seine Regierungsratskollegin unterstützte.

Seltener Apfel-Hochstamm gepflanzt

Durch fachkundige Anleitung konnten die Anwesenden viel über Hochstamm-Obstbäume und deren Pflege erfahren. In einer symbolischen Aktion pflanzte Regierungspräsident Ernst Stocker einen seltenen Apfelhochstammbaum im Obstgarten der Tägernau und betonte in seinem Grusswort, wie wichtig die Wurzeln für alle seien.

Auch René Schweizer, Präsident SVP Bezirk Hinwil, hielt eine kurze Rede, in der es nicht nur um Bäume, sondern auch um Windräder und Sumpfgebiete ging.

Und beim gemütlichen Zusammensitzen in der Festwirtschaft, zu dem sich auch der Gossauer Gemeindepräsident Jörg Kündig zu den Regierungsrats-Vertreter:innen gesellte, ging es um die Bundesratswahl, Energielage und nochmals die Windräder.

  • Regierungspräsident Ernst Stocker (SVP) haut tüchtig drauf. Bild: Martina Gradmann
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  • Carmen Walker-Späh (FDP) überlässt das Zurückschneiden ihrem Ehemann. Bild: Martina Gradmann
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  • Die bürgerlichen Regierungsratsvertreter:innen arbeiten Hand in Hand. Bild: Martina Gradmann
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  • Natalie Rickli (SVP) unterstützt durch Regierungsratskollege Ernst Stocker (SVP). Bild: Martina Gradmann
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  • Silvia Steiner (Die Mitte) führt einen sogenannten Erziehungsschnitt durch. Bild: Martina Gradmann
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Kulturland schützen

Ein weiteres Thema der Veranstaltung war der Umgang mit der wertvollen Ressource Boden. So sind alleine in der Gemeinde Gossau ZH über 100 Hektaren Kulturland für eine künftige Vernässung vom Kanton evaluiert worden, wogegen sich die SVP Gossau ZH mit den betroffenen Landwirten wehrt (Zürioberland24 berichtete).

«Wir müssen unsere Kulturland schützen und sicher nicht guten Humus abtragen, um Brachland zu schaffen», sagte Daniel Wäfler. Die SVP Gossau ZH sei für Ökologie und Naturschutz, aber nicht auf Kosten des Kulturlandes und der Versorgungssicherheit. «Wir haben den Respekt vor der Nahrungsmittelproduktion verloren», sagt Wäfler. Doch wie ein Krieg dies alles ändern könne, sehe man jetzt quasi vor der Haustüre.

Zwei parlamentarische Initiativen

Die Versorgungssicherheit der Schweiz müsse erhöht und sicher nicht verkleinert werden. Um dieses Kulturland und wertvolle Anbauflächen zu erhalten, wird die IG Pro Kulturland jetzt zwei parlamentarische Initiativen einreichen, bei denen es bei beiden um das Erhalten der Versorgungssicherheit geht.

Die erste Initiative wird von Daniel Wäfler (SVP Gossau ZH), Konrad Langhart (Die Mitte, Stammheim) und Hans Egli (EDU, Steinmaur) eingereicht und verlangt den Schutz der vegetativen und produktiven Kulturschicht von landwirtschaftlichen Böden. Die zweite Initiative von Paul Mayer (SVP, Marthalen), Daniel Wäfler (SVP Gossau ZH) und Erich Vontobel (EDU Bubikon) fordert den langfristigen Erhalt von Drainagen in landwirtschaftlichen Böden.

Zwei parlamentarische Initiativen für die Erhaltung der Versorgungsgrundlagen

Während die erste Initiative den Schutz der vegetativen und produktiven Kulturschicht von landwirtschaftlichen Böden fordert, verlangt die zweite Initiative den langfristigen Erhalt von Drainagen in landwirtschaftlichen Böden

Begründet werden beide Initiativen mit den aktuellen Ereignissen rund um den Ukrainekrieg und der Wichtigkeit von fruchtbaren Böden für die Versorgungssicherheit. Fruchtfolgeflächen dürften nicht reduziert werden und wertvolles Kulturland nicht in Brachland verwandelt werden. «Die Landwirtschaft bietet Hand, um die Biodiversität zu erhalten und praktischen Naturschutz zu erhalten. Das Anliegen von künstlichen Flächen, durch den Antrag von historisch gewachsener Kulturschicht, ist aber ein teurer und grober Eingriff in die Natur und die langfristige Nutzung der Böden. Dieses «Abhumusieren» zerstört die Versorgungsgrundlagen der Zukunft und ist mit Blick auf die Nahrungsmittelknappheit im Ausland und den Bedürfnissen künftiger Generationen sehr problematisch», lautet die Begründung.

Martina Gradmann/Goldküste24