Und zwar in ein neu geschaffenes nationales Zentrum beim Bahnhof Effretikon ziehen. Der Regierungsrat unterstützt das Projekt mit 750'000 Franken aus dem Gemeinnützigen Fonds.
Die MS-Gesellschaft wurde 1959 als Verein gegründet. Sie zählt zurzeit rund 15'000 Mitglieder und 75‘000 Spender und hat Zentren in Zürich, Lausanne und Lugano-Massagno. Das heutige (Deutsch-)Schweizer Zentrum, das sich seit 2002 an der Josefstrasse 129 befindet, genügt den vielschichtigen Bedürfnissen ihrer Patientinnen und Patienten nicht mehr und kann für die aktuellen Standards nicht umgebaut werden.
Die MS-Gesellschaft wird deshalb – wenn alles nach Plan geht – im letzten Quartal 2024, also in zwei Jahren, ihr schweizerisches Zentrum in ein derzeit im Bau befindliches Gebäude unmittelbar beim Bahnhof Effretikon verlegen, um dort einen mustergültigen Betrieb mit Beratungsgesprächen, Informationsanlässen, Veranstaltungen, Selbsthilfegruppen und Ausstellungen aufzubauen. In den gleichen Gebäudekomplex werden Praxen für Neurologie und Physiotherapie einziehen.
Gebäude in Zürich schon verkauft
Wie Christof Stamm, Fundraiser der MS-Gesellschaft, auf Anfrage mitteilt, wird der Neubau 11,5 Millionen Franken kosten. 9 Millionen bringt die Gesellschaft selbst auf; alleine der Verkauf des – bereits veräusserten – Gebäudes an der Josefstrasse trägt circa 6 Millionen Franken bei. Der Rest muss durch Fundraising hereingeholt werden. Soeben hat sich gezeigt, dass die MS-Gesellschaft mit einer Eingabe beim Kanton erfolgreich war. Wie dieser meldet, hat der Regierungsrat einen Beitrag von 750'000 Franken aus dem Gemeinnützigen Fonds bewilligt.
Bessere Platz- und Verkehrsverhältnisse
Seine Zusage begründet der Regierungsrat damit, dass das Projekt den dringend benötigten Platz mit verbesserter Verkehrsanbindung für den öffentlichen und den privaten Verkehr sowie behindertengerechte und rollstuhlgängige Räumlichkeiten, Ausstellungs- und Veranstaltungsflächen biete. Durch die Ansiedlung von Dienstleistungssystemen im selben Gebäudekomplex, darunter auch Fachärztinnen und Fachärzte, entstehe ein einzigartiges Kompetenzzentrum. Die Höhe des Beitrags sei angesichts der grossen Eigenleistungen und Fundraising-Anstrengungen angemessen.
Zürich verliert also eine bedeutende Gesundheitsorganisation, was aber angesichts der offenbar beträchtlichen Angebotsverbesserungen für von MS Betroffene und ihre Angehörigen verschmerzt werden kann.