Leserbrief: «Es schmerzt sehr, wenn wir sehen, dass rechtschaffende Unternehmer und KMU-Betriebe wie die Stadthof Metzg in Rapperswil, bald auch Bäcker und weitere Gewerbebetriebe mit diesen Energiepreisen schliessen müssen. Nach Corona ist das wieder ein harter Schlag für viele kleine Unternehmen, welche ihren Anteil zu unserem Wohlstand täglich mit viel Arbeit und Hingabe beitragen und auch Personal beschäftigen.
Jemand hat die Liberalisierung verkauft
Selber schuld, könnte man sagen, sie hätten bei der Grundversorgung bleiben müssen. Gewiss, aber diese Unternehmen sind nicht von sich aus auf die Idee gekommen, den Markt zu liberalisieren. Jemand hat ihnen dieses abstrakte Produkt verkauft, ist hausieren gegangen. Ich wage zu vermuten, dass der Verkäufer (das EW) jedoch selber nicht gewusst hat, was die Konsequenzen sein können. Wo liegt da die Schuld? Wurden die Unternehmen von den Fachleuten, den Stromlieferanten, darauf hingewiesen, dass sie ihr Hab und Gut verlieren könnten? (So wie es bei einem Kauf von Anlageprodukten heute für jeden Anbieter, jede Bank Pflicht ist.)
Zufällig vor dem Ukraine-Krieg
Bei mir war es ähnlich. Ich wurde letzten Dezember darauf hingewiesen, dass ich den Stromvertrag zu erneuern hatte. Es war ein Schock, der Preis ist 3.5 Mal gestiegen. Heute weiss ich, dass ich zu den Glücklichen gehöre, weil mein Vertrag zufällig vor dem Ukraine-Krieg abgelaufen ist. Die einen haben Glück, die anderen Pech – und müssen nun die Last ganze allein tragen.
Blumen retten ist medienwirksamer
Und was tut die Politik? Sie hat sich schon lange vom Unternehmertum abgewandt. Es ist interessanter und medienwirksamer, jedes Blümchen und die ganze Welt zu retten, als unser Fundament, unseren Wohlstand zu beschützen.
Weshalb müssen derart unfassbare Dinge passieren? Wo die einen ihre Existenz aufgeben müssen und die andern uns raten die Weihnachtsbeleuchtung auszuschalten. Gute Nacht.
Es ist wieder Zeit für unbürokratische und pragmatische Lösungen und eine Fokussierung auf unsere Gesellschaft, unsere Wirtschaft und letztlich den sozialen Frieden.»