Noch nie verlor eine Schweizer Fussball-Nationalmannschaft in den letzten 50 Jahren so hoch, nicht in einem Freundschaftsspiel und schon gar nicht bei einem Turnier.
Wer nach dem blamablen Ausscheiden der Deutschen Elf noch vor Freude gluckste, dem blieb das Lachen am Dienstagabend im Hals stecken.
Noch nie stürzte eine als «Geheimfavorit» gehandelte Mannschaft an einer Weltmeisterschaft so grausam ab.
Die «goldene Generation» um Sommer, Xhaka und Rodriguez kam wie Ikarus zu nahe an die Sonne. Mit geschmolzenen Flügeln schlugen die Junioren Fussball Weltmeister auf dem Boden auf.
Verlieren kann man, aber nicht so. Gesenkte Köpfe und glasige Augen ab der 18. Minute. Kein Kampfgeist. Keine Leidenschaft. Willenlos in Richtung Schlachtbank.
Schweizer Schlagzeilen
Der BLICK, das Zentralorgan der Schweizer Fussballexperten, gab noch nie so schlechte Noten für ein Fussballteam: 7 x eine Eins, 7 x eine Zwei. (Zur Erinnerung: In der Schweiz ist die beste Note eine 6).
Der Zürcher Tagesanzeiger – und mit ihm verbunden die Basler und die Berner Zeitung - titelt: «Schuldzuweisungen im Nationalteam». Die NZZ: «Yakin verzockt sich, das System kollabiert». Die Aargauer Zeitung: «Ein blutleerer Auftritt – kein Schweizer genügend.»
Schweizer Radio und Fernsehen: «21-jähriger Ronaldo-Ersatz leitet Nati-Debakel ein». Südostschweiz: «Schweiz kassiert höchste WM-Niederlage». 20Minuten: «System umgestellt, Hochrisiko Kader». Die Tribune de Genève: «Yakin und die Schweiz verlassen die WM gedemütigt.»
Schlagzeilen im Ausland
Auch ausserhalb der Schweiz reibt man sich verwundert die Augen und haut in die Tasten.
Die deutsche BILD: «Portugal demontiert die Schweiz mit 6:1».Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ): «Portugal demütigt die Schweiz».
Die französische Equipe schreibt: «Kein Ronaldo – kein Problem». Die italienische Gazzetta dello Sport: «Die Schweiz war praktisch nicht da.» Und im englischen Mirror steht kurz und knapp: «Portugal vernichtet die Schweiz».