- Zeitüberlegungen
Pünktlich zum ersten Advent holte auch ich ein Gesteck mit Kerzen und Tannenzweigen und stellte einen Christbäumchen im Topf draussen auf den Balkon mit einer Lichterkette.
Ich blätterte in Weihnachtsguetzlirezepten und fragte mich immer wieder, warum kommt keine Weihnachtsstimmung auf, woher diese Unlust?
Ich musste nicht lange suchen – es hatte mit der gegenwärtigen Situation zu tun. Manch einer wird die Nase rümpfen, wenn ich es nicht lassen kann, dass all die Geschichten der letzten zwei Jahre Auslöser meiner Unlust sein könnten. Ich bin mir ziemlich sicher.
Alles vorbei?
Die letzten zwei Jahre kam keine Weihnachtsstimmung auf, da vieles mit viel Sicherheit und vielen Regeln bestückt war. Ich habe nicht vergessen, dass ein Teil der Menschen nicht mehr ins Restaurant konnten, nicht auf den Weihnachtsmarkt und auch sonst herrschten strenge Vorgaben, wenn man sich im Inneren von Räumen aufhalten wollte. Die einen werden sagen, dass das doch alles vorbei ist. Ist alles vorbei?
Der Weihnachtsmarkt ist wieder allen zugänglich, und auch die Restaurants verlangen keine «Eintrittskontrolle» mehr. Das stimmt, doch vor nicht allzu langer Zeit wurden wir alle angehalten aufgrund der Energielage auf private Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten. Manche Gemeinde verzichtete gar auf die legendäre Weihnachtsbeleuchtung. Also doch wieder eine Einschränkung? Mit dem nicht genug, nicht lange her, erfuhr ich, dass auf gewissen Weihnachtsmärkten nur noch mit der Kreditkarte bezahlt werden könne. Eine weitere Einschränkung, die mir auffällt.
Irgendwie komme ich nicht darum herum, meiner Neugier zu folgen und mich zu erinnern, was alles mit dem Virus in die Wege geleitet wurde. Manche Massnahme fühlt sich heute sehr absurd an, zumal vieles nicht den gewünschten Effekt gebracht hat. Doch das lasse ich gerne auf der Seite.
Staatlich verordnet?
Wenn ich weiter überlege, habe ich vor mir die plötzliche Energieverknappung, verursacht durch den Ukrainekonflikt. Viele ein Bericht aus öffentlicher Hand (EW-Experte einer Zürcher Gemeinde) lässt mich an der Wirksamkeit der Energiesparmassnahmen zweifeln. Der Experte meinte gar, dass die Weihnachtsbeleuchtung eine gute Sache sei, weil sie Sicherheit gebe in einer von der Natur her gebrachte natürlichen Sache, nämlich der Dunkelheit. Sie würde nicht soviel Strom brauchen. Viel Strom brauche die Industrie und die vielen grossen Haushaltgeräte der Privaten. Was hatte das also zu bedeuten? Im Radio morgens der Aufruf, dass man doch bitte ungebrauchtes Licht ausschalten solle. Eine staatliche Nachricht, wie ich erfahre, wenn ich die Nachricht zu Ende höre. Wieder ist es der Staat, der mir vorschreibt, wann ich das Licht ein- und ausschalten soll. Ob ich die Weihnachtsbeleuchtung anbringen darf oder nicht.
Weiter höre ich, dass die VBZ ihr Angebot auf diversen Strecken in der Stadt reduzieren muss, weil zuwenig Personal vorhanden ist. Die Häufigkeit der Tramfahrten wird auch überdacht. Lange hat alles funktioniert und nun muss überall zurückbuchstabiert werden.
Nachdenklich geworden
Verstehen Sie mich nicht falsch. Es macht mir keine Mühe, mich in diversen Angelegenheiten einzuschränken. Doch die Art und Weise wie ein Thema nach dem anderen kommt, macht mich nachdenklich.
Bargeldlos bezahlen ist einfach, sicher und transparent. Auf dem Weihnachtsmarkt wird mir vorgeschrieben, wie ich meine Ware bezahlen soll. Ich erinnere mich auch an meinen Sohn, der heute 27 ist. Er sagte mir: «Mama, es wird uns schon seit je her vorgeschrieben, dass man die Ware nur gegen Geld bekommt.» Da hat er sicher Recht, doch mit der Kreditkartenbezahlung gebe ich sehr viel preis. Mein Name, meine Kreditkartennummer, und was ich gerade wo gekauft habe. Das ist ein Fakt, der mich wiederum misstrauisch macht. Was kann man alles herauslesen, wenn man weiss, wo ich was gekauft habe? Vielleicht weit hergeholt, doch es ist möglich herauszufinden, wo und ob ich ungesunde Lebensmittel z.B. kaufe.
Vernetzt, kontrolliert und überschaubar
Für mich geht jeder kontrollierte Schritt in Richtung von noch mehr staatlicher Kontrolle. Das mag fremd tönen, doch es ist in aller Munde, dass ein «great reset» bevorsteht. Klaus Schwab gab dies selber am WEF bekannt. Ein kontrolliertes Volk ist gut regierbar, manipulierbar und kann auch leicht gefügig gemacht werden.
Es ist alles gut vernetzt. Gespeicherte Informationen können über grosse Vereinheitlichungen immer besser erreicht werden. Ich denke an den Swisspass, ohne den ich manche Informationen gar nicht erhalte. Auch ein Google-Konto mit einer Gmail-Adresse ist unumgänglich. Ohne dieses kann ich nicht einmal mehr ein neues Handy kaufen, geschweige den einrichten. Manchmal kommt mir alles vor wie ein riesiger Krake. Das allgegenwärtige Handy ist eigentlich schon die Eintrittskarte für den befürchteten Chip unter die Haut.
Die Komplexität des Themas ist nicht zu unterschätzen. Mir fällt einfach auf, dass ich mich vielleicht noch nie frei bewegen konnte, doch nun noch weniger. Auf Schritt und Tritt wird mir vorgeschrieben, was ich zu tun habe, was ich unterlassen und was ich für eine Meinung haben soll. Die Medien haben über zwei Jahre das Gehirn eines jeden gewaschen, indem sie immer wieder über diesselbe Geschichte berichteten. Eintönig, aber vehement.