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Leserbrief
Leserbriefe
01.09.2022

Strommangel: Strom aus der Steckdose, aber ...

Die allgegenwärtigen Handys (l.) sind laut einem Leser Energiefresser. Er kann zudem die Abwehrhaltung von Landschaftsschützern gegen Windräder nicht verstehen. Bild: Pixabay
Der mögliche Strom-Engpass in der Schweiz beschäftigt Leser Herbert Oberholzer. Die Probleme sieht er in der Produktion und im Verbrauch von Strom – sowie im Landschaftsschutz und in der heutigen Gesellschaft.

Die Problemzonen sind Stromproduktion und Stromverbrauch. Bei der Produktion schlägt Peter Bodenmann (ehem. SP-Präsident CH) seit längerem Photovoltaik-Anlagen in den winter-nebelfreien Alpen vor, man könne den ganzen Winterbedarf der Schweiz abdecken. Die möchte-gerne Bundesrätin Heidi Z’graggen, Uri, Präsidentin Heimatschutz, kämpft dagegen. Bodenmann könnte sie ins Pfefferland schicken. Ich würde das Billett Pfefferland einfach beisteuern.

Die Landschaftsschützer sind vehement gegen Windräder. Wenn ich in Griechenland oder Spanien bin, ist mein Auge immer sehr erfreut, die Windräder auf den Bergkanten drehen zu sehen: eine wunderbare Symbiose von Natur und Technik. Aber die sturen nonvaleuren Landschaftsschützer haben keine Ahnung und gegen Erhöhung von Staumauern sind sie auch, nur weil eine Ameisenart ihre emsige Sammeltätigkeit 2 m weiter oben hätte.

Problemzone Verbraucher: Es gibt Energiefresser, die völlig unnötig sind, z.B. E-Bikes – es sei denn, sie ersetzen das Auto. Sie sind kein Menschenrecht, von E-Trottinetts ganz zu schweigen, die uns Fussgänger auf den Trottoirs dann noch lautlos anfallen. Oder die Handys, die Babys schon mit der Muttermilch bekommen. Im ÖV ist praktisch jeder und jede am stromfressenden Handy und die gefühlte Hälfte der Bevölkerung permanent am Apparat und damit in Gesprächsverweigerung mit dem Umfeld. Und kaum aus der Kita entlassen, erhalten die Kinder einen Laptop. Von Hand schreiben können sie später kaum noch, neue Analphabeten.

Fangen wir bei uns selber an zu denken und zu handeln. Die Politiker haben meist keine Zeit zum Denken. Wie sagt Jeremias Gotthelf treffend: «Zu Hause muss beginnen, was leuchten soll im Vaterland!»

Herbert Oberholzer, Rapperswil