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20.06.2022
21.06.2022 06:13 Uhr

Babyigel im Garten entdeckt

Sie sind wirklich so herzig – die Babyigeli Bild: Patricia Rutz
Ein Besuch im Garten zauberte etwas Wunderschönes hervor. Unerwartet tapsten plötzlich Babyigel durch den Garten und dies bei fast 35° C. Die Kleinen liessen sich auf ihrer Entdeckungsreise nicht beeindrucken.

Als die Babyigeli entdeckt waren, kam schnell die Frage auf, wann denn Igel ihre Jungen bekommen? Wie lange sorgt die Igelmutter für ihre Kleinen? Haben Igel zwei Mal im Jahr Junge?

Andere Nester im Winter

Im Laufe des Sommers bauen sich Igel je nach ihrem momentanen Aufenthaltsort mehrere oft schlampige Nester, die aber selten längere Zeit benützt werden.

Sorgfältiger konstruiert sind Nester, in denen Igelmütter ihren Nachwuchs aufziehen. Um Ruhe vor den Jungen zu haben, schlafen säugende Igelinnen manchmal in einem separaten Nest in der Nähe.

Winterschlafnester müssen gut wärmeisoliert und möglichst regen- und schneedicht sein.

Die Nester werden vorwiegend unter schützendem Astwerk, in Hecken, unter Bodendeckern, aber auch in Hohlräumen unter Garagen, Schuppen, Holzstapeln, usw. gebaut.

Bitte fassen Sie die Igel nicht einfach an! Bei Auffälligkeiten wenden Sie sich an die zuständigen Igelstationen. Bild: Patricia Rutz

Igel sind reviertreu

Wo Nistgelegenheiten und Nahrungsangebot kleinräumig ineinander übergehen, fühlen sich Igel wohl. Sie leben daher heute hauptsächlich im durchgrünten Siedlungsrandbereich, in Gärten und Parks, die verschiedene Strukturen aufweisen, wie Hecken, Gebüsch, Bodendecker, Laub- und Reisighaufen.

Igel sind in Höhen bis zu 1400 m über Meer beobachtet worden. Die Grösse der lgel-Lebensräume ist unterschiedlich: In Parkanlagen von Städten ist er relativ klein, in ländlichen Gegenden beträgt er bei Männchen bis zu 100 ha (manchmal sogar noch mehr), bei Weibchen 20 bis 30 ha.

Nicht nur das Nahrungsangebot spielt für den Flächenanspruch eine Rolle, für Igel-Männchen ist die Verteilung der Weibchen ausschlaggebend.

Obwohl Igel Einzelgänger und sehr reviertreu sind, verteidigen sie ihr Gebiet nicht gegen Artgenossen.

Grösster Feind – Mensch

Igel haben durchaus Feinde, nämlich den Uhu, den Fuchs und Dachs. Hunde können einen erwachsenen Igel und Katzen einen Babyigel töten. Der grösste Feind der Igel ist allerdings der Mensch, weil er immer wieder in die Natur eingreift und somit den Lebensraum des Igels gefährdet.

Igel und ihre Töne

Babyigel besitzen bei der Geburt bereits 100 Stacheln. Erwachsene Igel jedoch 6000 bis 8000. Bei Gefahr rollen sich die Igel ein und richten die Stacheln auf und als erwachsene Igel fauchen, puffen oder tuckern sie. Selten hört man ein helles Keckem. Sie haben sehr laute Schmerzensschreie, die wie Eisensägen tönen. Beim Paarungsvorspiel geben Igel schnaubende Geräusche von sich. Wenn Igelbabys die Mutter oder Nahrung suchen, dann zwitschern sie ähnlich wie Vögel.

Informationen rund um den Igel

Weitere spannende Informationen finden Sie auf der Website Pro Igel.  

Bitte bringen Sie auffällige Igel zur Igelhilfe Hinwil oder zur Igelstation Zürich.

Auch bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Igelstationen. Behalten Sie sie nicht zuhause, auch nicht zum Überwintern!

Patricia Rutz/Goldküste24