Einerseits werden Gebäudesanierungen finanziell unterstützt, andererseits wird der Ersatz von fossilen Heizungen forciert. Dafür stehen nun über 30 Millionen Franken zur Verfügung.
Einzig die SVP hatte sich an der Sitzung am Mittwochabend gegen die beiden Programme ausgesprochen. Sie kritisierte die massiven Zusatzkosten in Zeiten, in denen die Stadt tiefrote Zahlen schreibt, wie Gemeinderat Walter Anken festhielt. Das Problem der Klimaerwärmung lasse sich über Innovationen lösen.
Alle anderen Parteien stellten sich hingegen hinter die Programme. Bei den energetischen Sanierungen gehe es nur schleppend voran, mit der Förderung könnte hier das Tempo gesteigert werden, meinte etwa Martina Novak (GLP). Auch AL, SP und Grüne sprachen sich in der kurzen Debatte explizit für die Vorlagen aus.
18,7 Millionen für Sanierungen
So bewilligte der Gemeinderat das Förderprogramm "energetische Gebäudesanierungen" am Ende klar mit 99 zu 17 Stimmen. Damit stehen in einer Pilotphase von 2022 bis 2025 insgesamt 18,7 Millionen Franken zur Verfügung.
Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer werden finanziell unterstützt, wenn sie ihre Liegenschaft einer Gesamtsanierung unterziehen. Zudem sind Fördermittel vorgesehen, wenn Fenster oder Fassaden von Gebäuden erneuert werden, die unter Denkmalschutz stehen oder anderweitig inventarisiert sind.
Der Kanton kennt zwar ebenfalls ein Förderprogramm Energie, doch besteht gemäss Zürcher Stadtrat gerade bei Gesamtsanierungen eine gewisse Lücke. Mit dem städtischen Programm soll nun über finanzielle Anreize die Sanierungsrate erhöht werden.
13,5 Millionen für Heizungen
Weitere 13,5 Millionen Franken sprach der Gemeinderat mit 99 zu 16 Stimmen; mit diesen zusätzlichen finanziellen Mitteln soll der Umstieg von bestehenden Öl- und Gasheizungen auf eine CO2-freie Wärmeproduktion gefördert und beschleunigt werden.
Die Stadt Zürich will ihre direkten Treibhausgasemissionen bis ins Jahr 2040 reduzieren und die verbleibenden unvermeidbaren Emissionen durch negative Emissionen auf Netto Null drücken. Um dieses Ziel zu erreichen, muss unter anderem der Wärmebedarf auf Stadtgebiet um 20 Prozent abnehmen.
Rund 65 Prozent des Gebäudebestandes in der Stadt sei älter als 60 Jahre, hielt Sofia Karakostas (SP) diesbezüglich fest. Es bestehe also ein grosses Potenzial, mit Sanierungen CO2 einzusparen.