Es war keine gewöhnliche Gemeindeversammlung am Montag im Loorensaal. Schon bei der Anfahrt zeigte sich die ausserordentliche Mobilisierung: Auf der Aeschstrasse stauten sich die Autos über mehrere hundert Meter, auf dem Looren-Areal blieb kaum ein Parkplatz frei.
Grosser Andrang
Der Andrang war so gross, dass Gemeindepräsident Yves Keller kurzzeitig sogar in Betracht zog, die Versammlung auf Ende Januar 2026 zu verschieben – denn die Gemeindeordnung hätte es nicht erlaubt, Stimmberechtigte abzuweisen. Schliesslich fanden aber alle Platz: entweder im Loorensaal oder per Videoübertragung zugeschaltet im Polterkeller.
Deutliche Korrektur der Steuern
Brisanz bot vor allem die Festlegung des Steuerfusses. Die 587 anwesenden Stimmbürgerinnen und Stimmbürger überstimmten den Gemeinderat deutlich. Während die Exekutive eine moderate Senkung auf 83 Prozentpunkte beantragt hatte, folgte die Versammlung den Anträgen von FDP und SVP – und setzte den Steuerfuss auf 81 Prozent fest.
Feuerwerksinitiative scheitert klar
Emotional diskutiert wurde die Einzelinitiative für ein ganzjähriges Verbot von lärmendem Feuerwerk. Vor allem Tierbesitzer hatten mobilisiert und richteten eindringliche Appelle an die Versammlung. Verfangen hat dies nicht: Die Mehrheit stellte Freiheitsgedanken und Tradition höher – die Initiative wurde klar verworfen.
Erfolg für den FC Maur
Freuen durften sich die Mitglieder des FC Maur: Der Kredit von 1,73 Millionen für ein kleines Kunstrasenfeld unterhalb des im Bau befindlichen Bevölkerungsschutzgebäudes erhielt eine deutliche Mehrheit. Der Allwetterplatz soll bis Ende 2026 realisiert werden und insbesondere den jüngsten Junioren als Trainings- und Spielfläche dienen.
Erste Hürde für Masterplan Looren
Auch der Masterplan Looren, der einen Ausbau der bestehenden Freizeit- und Sportanlagen sowie den Neubau eines «Synergie-Gebäudes» mit erweitertem Versammlungssaal vorsieht, schaffte die erste Etappe. Der Kredit für den Projektwettbewerb (1,45 Millionen Franken) wurde genehmigt. Dennoch zeigte die Präsentation von Gemeinderätin Claudia Bodmer: Viele Punkte des Projekts sind noch offen. Soll die Bevölkerung dem rund 20-Millionen-Franken-Vorhaben an der Urnenabstimmung 2027 zustimmen, braucht es noch viel Überzeugungsarbeit.
Weitere Geschäfte angenommen
Fast schon beiläufig wurden zwei weitere Vorlagen angenommen: Der Beförsterungsvertrag mit der Holzkorporation Dübendorf – und damit die Auslagerung des Forstdienstes – passierte ebenso deutlich wie die Anpassung der musikalischen Elementarerziehung.